(Neu: Schlusskurs, Analystenstimmen von S&P Equity und Berenberg)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von SAP haben sich am Mittwoch nach der Bekanntgabe des Ausblicks für 2013 deutlich verteuert. Mit plus 2,39 Prozent auf 59,20 Euro endeten die Papiere als zweitbester Wert im Dax , der mit einem Plus von 0,15 Prozent schloss. Zur Eröffnung waren die Titel zunächst ins Minus gerutscht. Offenbar habe sich am Markt die Einschätzung durchgesetzt, dass die Unternehmensziele von Vorsicht geprägt seien, kommentierte ein Händler die positive Kursreaktion.
Europas größter Softwarehersteller rechnet auch 2013 mit einem zweistelligen Plus beim operativen Gewinn und Umsatz. Die Erlöse mit Software und software-bezogenen Dienstleistungen (SSRS) sollen um 11 bis 13 Prozent auf mindestens 14,7 Milliarden Euro steigen. Das Geschäft mit Produkten in der sogenannten Datenwolke (Cloud) soll ein großer Wachstumstreiber sein. Beim um Sondereffekte bereinigten Betriebsergebnis rechnet der Konzern im laufenden Jahr mit einem Wert zwischen 5,85 Milliarden und 5,95 Milliarden Euro. Mit den Zielen für das laufende Jahr liegt SAP unter den aktuellen Schätzungen der von Bloomberg befragten Experten.
BERENBERG: KONSERVATIVE ZIELE KEIN GRUND ZUR SORGE
Die Privatbank Berenberg beließ die Einstufung auf 'Buy' mit einem Kursziel von 65,00 Euro. Die Geschäftsziele des Softwarekonzerns für das laufende Jahr seien etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst Daud Khan. Dies sei allerdings kein Grund zur Sorge, da SAP - wie schon in der Vergangenheit geschehen - die eigenen Zielsetzungen übertreffen könnte.
Das Analysehaus S&P Equity blieb bei seinem Votum 'Buy' und dem Kursziel von 70,00 Euro. Die finalen Kennziffern zum vierten Quartal hätten den vorläufigen Eckdaten entsprochen, schrieb Analyst James Crawshaw in einer Studie vom Mittwoch. In Erwartung höherer Kosten habe er seine Gewinnprognosen für die Jahre 2013 und 2014 um jeweils fünf Prozent reduziert, jene für 2015 aber unverändert gelassen. Die Aktie bewege sich derzeit nur im Branchendurchschnitt, obwohl eine höhere Bewertung angesichts der überdurchschnittlichen Wachstumsperspektiven gerechtfertigt wäre.
'SAP IST EIN TRENDINVESTMENT'
Mit Blick auf die Resultate dürfte es nicht verwundern, dass der Einstieg in das Cloud-Geschäft zunächst einmal Geld kostet, schreibt der Börsenbriefautor Hans Bernecker in seinem täglichen Marktkommentar. Folglich sei das Ergebnis für ein paar Quartale belastet. Allerdings errechne sich im künftigen Markt dieser Datentechnik für SAP ohne weitere Akquisitionen ein Umsatz von 20 Milliarden Euro in fünf bis sechs Jahren. Daher seien die Aktien ein Trendinvestment und kein 'schneller Renner'.
Ähnlich sieht es Analyst Oliver Finger von der DZ Bank. In seinen Augen sollte die Margenentwicklung 2012 nicht überbewertet werden, da die Ausgaben für neue Produkte und Mitarbeiter notwendig gewesen seien. Zudem habe die Umsatzprognose des Konzerns seine Erwartung erfüllt und das operative Gewinnziel erscheine eher vorsichtig. Insgesamt sei der positive Anlagehintergrund intakt. Größeren Anpassungsbedarf für sein Bewertungsmodell sieht der Experte nicht. Bei einem fairen Wert von 62,00 Euro votiert Finger unverändert mit 'Buy'.
'SORGEN VOR ABKÜHLUNG IM KERNGESCHÄFT ETWAS ZERSTREUT'
Noch mehr Potenzial traut die Societe Generale (SocGen) den Papieren zu. Analyst Richard Nguyen bewertet sie mit 'Buy' und nennt ein Kursziel von 71,00 Euro. Die Jahresprognose des Softwarekonzerns habe mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen gelegen, was die Sorgen vor einer Abkühlung im Kerngeschäft etwas zerstreue, schrieb der Experte in einer Studie. Er geht davon aus, dass der Konzern weiter in neue Produkte wie etwa die Cloud-Dienste investieren wird, was seiner Einschätzung nach Auswirkungen auf die Margen haben dürfte.
Commerzbank-Analyst Thomas Becker stufte die Titel wegen fehlender Kurstreiber von 'Add' auf 'Hold' ab, hob das Kursziel aber von 60,00 auf 65,00 Euro an. Die Ziele des Software-Herstellers für das währungsbereinigte Wachstum bei SSRS entsprächen seiner Erwartung. Mit Blick auf die gebremste Dynamik in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) erschienen ihm die Unternehmensvorgaben zudem vernünftig./edh/mis/she
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von SAP
Europas größter Softwarehersteller rechnet auch 2013 mit einem zweistelligen Plus beim operativen Gewinn und Umsatz. Die Erlöse mit Software und software-bezogenen Dienstleistungen (SSRS) sollen um 11 bis 13 Prozent auf mindestens 14,7 Milliarden Euro steigen. Das Geschäft mit Produkten in der sogenannten Datenwolke (Cloud) soll ein großer Wachstumstreiber sein. Beim um Sondereffekte bereinigten Betriebsergebnis rechnet der Konzern im laufenden Jahr mit einem Wert zwischen 5,85 Milliarden und 5,95 Milliarden Euro. Mit den Zielen für das laufende Jahr liegt SAP unter den aktuellen Schätzungen der von Bloomberg befragten Experten.
BERENBERG: KONSERVATIVE ZIELE KEIN GRUND ZUR SORGE
Die Privatbank Berenberg beließ die Einstufung auf 'Buy' mit einem Kursziel von 65,00 Euro. Die Geschäftsziele des Softwarekonzerns für das laufende Jahr seien etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst Daud Khan. Dies sei allerdings kein Grund zur Sorge, da SAP - wie schon in der Vergangenheit geschehen - die eigenen Zielsetzungen übertreffen könnte.
Das Analysehaus S&P Equity blieb bei seinem Votum 'Buy' und dem Kursziel von 70,00 Euro. Die finalen Kennziffern zum vierten Quartal hätten den vorläufigen Eckdaten entsprochen, schrieb Analyst James Crawshaw in einer Studie vom Mittwoch. In Erwartung höherer Kosten habe er seine Gewinnprognosen für die Jahre 2013 und 2014 um jeweils fünf Prozent reduziert, jene für 2015 aber unverändert gelassen. Die Aktie bewege sich derzeit nur im Branchendurchschnitt, obwohl eine höhere Bewertung angesichts der überdurchschnittlichen Wachstumsperspektiven gerechtfertigt wäre.
'SAP IST EIN TRENDINVESTMENT'
Mit Blick auf die Resultate dürfte es nicht verwundern, dass der Einstieg in das Cloud-Geschäft zunächst einmal Geld kostet, schreibt der Börsenbriefautor Hans Bernecker in seinem täglichen Marktkommentar. Folglich sei das Ergebnis für ein paar Quartale belastet. Allerdings errechne sich im künftigen Markt dieser Datentechnik für SAP ohne weitere Akquisitionen ein Umsatz von 20 Milliarden Euro in fünf bis sechs Jahren. Daher seien die Aktien ein Trendinvestment und kein 'schneller Renner'.
Ähnlich sieht es Analyst Oliver Finger von der DZ Bank. In seinen Augen sollte die Margenentwicklung 2012 nicht überbewertet werden, da die Ausgaben für neue Produkte und Mitarbeiter notwendig gewesen seien. Zudem habe die Umsatzprognose des Konzerns seine Erwartung erfüllt und das operative Gewinnziel erscheine eher vorsichtig. Insgesamt sei der positive Anlagehintergrund intakt. Größeren Anpassungsbedarf für sein Bewertungsmodell sieht der Experte nicht. Bei einem fairen Wert von 62,00 Euro votiert Finger unverändert mit 'Buy'.
'SORGEN VOR ABKÜHLUNG IM KERNGESCHÄFT ETWAS ZERSTREUT'
Noch mehr Potenzial traut die Societe Generale (SocGen) den Papieren zu. Analyst Richard Nguyen bewertet sie mit 'Buy' und nennt ein Kursziel von 71,00 Euro. Die Jahresprognose des Softwarekonzerns habe mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen gelegen, was die Sorgen vor einer Abkühlung im Kerngeschäft etwas zerstreue, schrieb der Experte in einer Studie. Er geht davon aus, dass der Konzern weiter in neue Produkte wie etwa die Cloud-Dienste investieren wird, was seiner Einschätzung nach Auswirkungen auf die Margen haben dürfte.
Commerzbank-Analyst Thomas Becker stufte die Titel wegen fehlender Kurstreiber von 'Add' auf 'Hold' ab, hob das Kursziel aber von 60,00 auf 65,00 Euro an. Die Ziele des Software-Herstellers für das währungsbereinigte Wachstum bei SSRS entsprächen seiner Erwartung. Mit Blick auf die gebremste Dynamik in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) erschienen ihm die Unternehmensvorgaben zudem vernünftig./edh/mis/she