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FOKUS 1-Immer höhere Risikoaufschläge für griechische Anleihen

Veröffentlicht am 27.04.2010, 15:19
EUR/USD
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* Umschuldungs-Spekulationen sorgen für neue Unruhe

* Zweijährige griechische Anleihen rentieren um 15 Prozent

* Bundesregierung vom Markt als Bremser wahrgenommen

(neu: Analysten, portugiesische Anleihen)

Frankfurt, 27. Apr (Reuters) - Spekulationen über eine Umschuldung der griechischen Verbindlichkeiten haben am Dienstag zu immer höheren Risikoaufschlägen am Anleihenmarkt geführt. Die EU-Kommission kündigte zwar an, dass das Spar- und Reformprogramm für Griechenland keine Umschuldung vorsehe. Eine Beruhigung am Markt war daraufhin aber nicht auszumachen.

Die Spreads der zehnjährigen griechischen Papiere stiegen zur vergleichbaren Bundesanleihe bis auf 696 Basispunkte, so hoch waren sie seit Einführung des Euro nicht. Damit rentierten die griechischen Papiere bei knapp zehn Prozent; die Bundesanleihe bei drei Prozent. Die von Athen ausgegebenen zweijährigen Anleihen warfen zeitweise sogar knapp 15 Prozent ab. "Da wird ganz eindeutig auf eine Umschuldung spekuliert", sagte ein Händler. "Dazu kommt, dass jetzt auch die Spreads bei den Peripherie-Ländern hochgetrieben werden, vor allem Portugal scheint der nächste Kandidat zu sein." Die Spreads der zehnjährigen portugiesischen Anleihen stiegen auf ein Rekordhoch von 258 Basispunkten. Versicherungen gegen einen Ausfall griechischer oder portugiesischer Staatsanleihen (CDS) waren so teuer wie noch nie.

Der dagegen als sicherer Hafen nachgefragte Bund-Future stieg um 33 Ticks auf ein Kontrakthoch bei 124,39 Zählern.

WIE TIEF SIND DIE TASCHEN DER EURO-ZONE?

"Bei Griechenland will der Markt sehen, wie tief die Taschen der Eurozone wirklich sind", sagte LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch. "Eigentlich preist der Markt inzwischen schon einen Ausfall Griechenlands ein, zumindest teilweise. Da spielt auch die Bundesregierung mit ihrer Taktiererei mit dem Feuer. Letzten Endes wartet der ganze Markt auf grünes Licht aus Berlin."

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Montag gesagt, die Gewährung der Hilfen sei eine Frage von Tagen. Eine Entscheidung solle aber erst getroffen werden, wenn der mit dem IWF und den Euro-Ländern vereinbarte Rettungsplan komplett ausgehandelt sei. "Wenn die Politik jetzt leichtfertig den Stammtischen folgt, dann kann es sein, dass die Regierung ihr Blatt überreizt und dem Bankensektor erneut helfen muss", sagte Niklasch.

Der Euro geriet angesichts der Unruhe weiter unter Druck und fiel bis auf 1,3284 (später Vortageshandel: 1,3395) Dollar. UniCredit-Devisenstratege Michael Rottmann wies darauf hin, dass der Euro immer noch als eine aus Einzelteilen zusammengesetzte Währung wahrgenommen werde, die im Zweifel nur so gut oder schlecht sei wie ihr schwächstes Glied.

Die Spekulationen, dass die Verschuldung Griechenlands zu einem Dominoeffekt führen und zunächst vor allem Portugal, Spanien und Italien in vergleichbare Schwierigkeiten bringen werde, hielten Analysten zumindest kurzfristig für unwahrscheinlich. Die Schulden dort seien niedriger. Die Maastricht-Kriterien seien beim Beitritt in die Eurozone erfüllt gewesen, erläuterte Andreas Utermann, Chief Investment Officer bei RCM, einer Tochter von Allianz Global Investors. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass bei einer schwächeren Konjunkturentwicklung oder bei geringem Erfolg der griechischen Sparprogramme auch die Bonität dieser Länder leiden werde.

Dem immer wieder diskutierten Szenario eines Zusammenbruchs der Währungsunion erteilten Analysten aber nach wie vor eine klare Absage. "Das wird am Markt auch nicht ernsthaft gespielt", sagte ein Händler. "Das würde uns um mindestens 20 Jahre zurückwerfen", sagte Niklasch. "Die Konsequenzen will ich mir gar nicht ausmalen.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 26.04.10

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EZB 1,3290 1,3321

EuroFX 1,3308 1,3316

Umlaufrendite in Prozent 2,68 2,69

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kathrin Schich)

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