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DAX-VORSCHAU-Aktienmarkt wartet weiter auf Befreiungsschlag

Veröffentlicht am 23.05.2010, 10:55

(aktualisierte Wiederholung vom Freitag)

* Schuldenkrise dürfte Dax weiter ausbremsen

* Anleger fürchten weitere Regulierungen

* Nur wenige Konjunktur- und Unternehmensdaten erwartet

- von Daniela Pegna -

Frankfurt, 23. Mai (Reuters) - Die Schuldenkrise in Europa dürfte einem Befreiungsschlag des Dax<.GDAXI> auch in der neuen Woche im Wege stehen. Ein erneuter Kursrutsch sei wegen der Nervosität an den Märkten nicht auszuschließen, sagt LBBW-Aktienstratege Steffen Neumann. "Die Auswirkungen auf die Konjunktur werden uns noch einige Zeit beschäftigen." Viele Anleger hätten das Beispiel Japan vor Augen, wo die Wirtschaft seit zehn Jahren weitgehend stagniere. Am Mittwoch war der deutsche Leitindex nach dem überraschenden Verbot bestimmter hochspekulativer Finanzgeschäfte in Deutschland unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten gerutscht. Am Freitag schloss der Dax zwar vergleichsweise moderat 0,7 Prozent tiefer bei 5829 Zählern. Auf Wochensicht verlor er damit aber trotzdem 3,8 Prozent - nachdem er schon in der Vorwoche um sieben Prozent abgestürzt war.

Ein verlängertes Pfingstwochenende gibt es für viele Händler in Frankfurt nicht, denn der Markt öffnet trotz Feiertags bereits am Montag wieder. Dann dürfte Börsianern zufolge auch die Furcht vor weiteren Regulierungsvorstößen für die Finanzbranche im Vordergrund stehen. Commerzbank-Aktienstratege Markus Wallner rechnet aufgrund der Verunsicherung mit einer volatilen Seitwärtsbewegung des Dax. Fundamental gesehen sollte der Aktienmarkt nach Einschätzung von LBBW-Experte Neumann allerdings den Boden gefunden haben. Der Gewinntrend der Unternehmen zeige steil nach oben, gleichzeitig seien die Kurse gefallen. Nach Berechnungen der Commerzbank sind die Gewinnerwartungen für 2010 für Daimler um 58, für BMW um 34 und für BASF um 26 Prozent angehoben worden.

WELTWIRTSCHAFT ERHOLT SICH

In der Weltwirtschaft stehen die Zeichen nach Einschätzung von Volkswirten grundsätzlich ebenfalls auf Erholung. So sei etwa in der weltgrößten Volkswirtschaft USA mit einer weiteren kräftigen Zunahme der Investitionen zu rechnen. Bei den am Mittwoch erwarteten April-Zahlen der Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA rechnet die Commerzbank mit einem Plus von 1,5 Prozent.

Erwartet werden in den USA am Freitag ebenfalls der Chicago Einkaufsmanagerindex sowie in Deutschland der GfK-Konsumklimaindex und die vorläufigen Verbraucherpreise. Die Auswirkungen der Konjunktur- und Stimmungsindikatoren auf den Dax dürften sich nach Einschätzung von NordLB-Aktienstratege Bernd Krampen aber in Grenzen halten. Erst wenn klar sei, dass es keine neuen politischen Störfeuer durch weitere Regulierungsschritte gebe, würden die Anleger ihr Augenmerk auch wieder verstärkt auf die Marktdaten richten.

BILANZSAISON LÄUFT AUS - DIVIDENDEN IM BLICK

Wichtige Impulse von Unternehmensseite sind in der neuen Woche angesichts der auslaufenden Bilanzsaison nicht zu erwarten. Dagegen haben zahlreiche Unternehmen zu ihren Hauptversammlungen geladen, darunter am Donnerstag die Deutsche Bank und die Deutsche Börse< DB1Gn.DE>. Da danach üblicherweise die Dividenden ausgezahlt werden, dürften einige Aktionäre der unsicheren Handelswoche dennoch mit Freuden entgegenblicken.

(redigiert von Kathrin Schich)

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