(aktualisierte Wiederholung vom Freitag)
* Schuldenkrise dürfte Dax weiter ausbremsen
* Anleger fürchten weitere Regulierungen
* Nur wenige Konjunktur- und Unternehmensdaten erwartet
- von Daniela Pegna -
Frankfurt, 23. Mai (Reuters) - Die Schuldenkrise in Europa dürfte einem Befreiungsschlag des Dax<.GDAXI> auch in der neuen Woche im Wege stehen. Ein erneuter Kursrutsch sei wegen der Nervosität an den Märkten nicht auszuschließen, sagt LBBW-Aktienstratege Steffen Neumann. "Die Auswirkungen auf die Konjunktur werden uns noch einige Zeit beschäftigen." Viele Anleger hätten das Beispiel Japan vor Augen, wo die Wirtschaft seit zehn Jahren weitgehend stagniere. Am Mittwoch war der deutsche Leitindex nach dem überraschenden Verbot bestimmter hochspekulativer Finanzgeschäfte in Deutschland unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten gerutscht. Am Freitag schloss der Dax zwar vergleichsweise moderat 0,7 Prozent tiefer bei 5829 Zählern. Auf Wochensicht verlor er damit aber trotzdem 3,8 Prozent - nachdem er schon in der Vorwoche um sieben Prozent abgestürzt war.
Ein verlängertes Pfingstwochenende gibt es für viele Händler
in Frankfurt nicht, denn der Markt öffnet trotz Feiertags
bereits am Montag wieder. Dann dürfte Börsianern zufolge auch
die Furcht vor weiteren Regulierungsvorstößen für die
Finanzbranche im Vordergrund stehen. Commerzbank-Aktienstratege
Markus Wallner rechnet aufgrund der Verunsicherung mit einer
volatilen Seitwärtsbewegung des Dax. Fundamental gesehen sollte
der Aktienmarkt nach Einschätzung von LBBW-Experte Neumann
allerdings den Boden gefunden haben. Der Gewinntrend der
Unternehmen zeige steil nach oben, gleichzeitig seien die Kurse
gefallen. Nach Berechnungen der Commerzbank sind die
Gewinnerwartungen für 2010 für Daimler
WELTWIRTSCHAFT ERHOLT SICH
In der Weltwirtschaft stehen die Zeichen nach Einschätzung von Volkswirten grundsätzlich ebenfalls auf Erholung. So sei etwa in der weltgrößten Volkswirtschaft USA mit einer weiteren kräftigen Zunahme der Investitionen zu rechnen. Bei den am Mittwoch erwarteten April-Zahlen der Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA rechnet die Commerzbank mit einem Plus von 1,5 Prozent.
Erwartet werden in den USA am Freitag ebenfalls der Chicago Einkaufsmanagerindex sowie in Deutschland der GfK-Konsumklimaindex und die vorläufigen Verbraucherpreise. Die Auswirkungen der Konjunktur- und Stimmungsindikatoren auf den Dax dürften sich nach Einschätzung von NordLB-Aktienstratege Bernd Krampen aber in Grenzen halten. Erst wenn klar sei, dass es keine neuen politischen Störfeuer durch weitere Regulierungsschritte gebe, würden die Anleger ihr Augenmerk auch wieder verstärkt auf die Marktdaten richten.
BILANZSAISON LÄUFT AUS - DIVIDENDEN IM BLICK
Wichtige Impulse von Unternehmensseite sind in der neuen
Woche angesichts der auslaufenden Bilanzsaison nicht zu
erwarten. Dagegen haben zahlreiche Unternehmen zu ihren
Hauptversammlungen geladen, darunter am Donnerstag die Deutsche
Bank
(redigiert von Kathrin Schich)