FOKUS 2-Konjunkturdaten stärken Wall Street den Rücken

* US-Dienstleister wachsen sechsten Monat in Folge

* Bankentitel gehören zu Gewinnern

(neu: Noyer; Halliburton; Chipwerte)

New York, 06. Jul (Reuters) - Konjunkturdaten aus den USA haben der Wall Street am Dienstag zu Gewinnen verholfen. Die US-Dienstleister sind nach Daten des Institutes for Supply Management (ISM) im Juni den sechsten Monat in Folge gewachsen. Positiv reagierte der Markt zudem auf Anzeichen, dass der europäische Bankensektor an Stärke gewinnt. Dabei halfen auch Aussagen des EZB-Ratsmitgliedes Christian Noyer. Er betonte, französische Banken würden wahrscheinlich die Stresstests erfolgreich absolvieren. Finanztitel gehörten zu Beginn der verkürzten Handelswoche zu den Gewinnern. Am Montag waren die Börsen in New York wegen des US-Unabhängigkeitstags am Sonntag geschlossen geblieben.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg bis zum frühen Nachmittag um 0,8 Prozent auf 9757 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> kletterte um 0,8 Prozent auf 1030 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann 0,6 Prozent auf 2105 Punkte hinzu. Nach der Talfahrt der vergangenen Tage war der deutsche Leitindex Dax<.GDAXI> in Frankfurt mit einem Plus von knapp 2,2 Prozent auf 5940 Stellen aus dem Handel gegangen. Besonders gefragt waren Finanztitel.

Der wohl wichtigste Impuls für den Handel kam vom ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Zwar wuchsen die Dienstleister den sechsten Monat in Folge, allerdings verlor das Wachstum unerwartet stark an Tempo. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Service-Index fiel auf 53,8 von 55,4 Zählern im Mai. Ökonomen haben mit einem Rückgang auf 55,0 gerechnet. "Davon ausgehend, dass das derzeitige Wirtschaftswachstum etwas bescheidener ist, sind die Daten in Einklang mit dem derzeitigen Niveau", sagte Ökonom Charles Lieberman von Advisors Capital.

Vor allem Bankentitel verzeichneten Aufschläge. Die Aktien von Goldman Sachs legten nach einer Hochstufung durch JPMorgan 1,9 Prozent zu. Die Papiere von Bank of America stiegen um 2,6 Prozent.

Zu den Gewinnern gehörten mit einem Plus von mehr als 7,3 Prozent auch die in New York gelisteten Papiere von BP. Der wegen der Ölpest im Golf von Mexiko angeschlagene Konzern wirbt Kreisen zufolge um strategische Partner, um nicht zum Übernahmeziel zu werden.[ID:nLDE665192] Im Sog legten auch die Titel des US-Energieriesen Halliburton zu. Sie erhöhten sich um 3,1 Prozent.

Die Aktien von Walgreen legten 1,7 Prozent zu. Der Einzelhändler steigerte seinen Umsatz im Juni um 8,4 Prozent auf 5,67 Milliarden Dollar.

Auch die Anteilsscheine von Chipwerten befanden sich auf der Gewinnerliste. Einem Medienbericht zufolge sind die Verkäufe weltweit im Mai um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. SanDisk verteuerten sich daraufhin um 0,7 Prozent. Intel stiegen um 1,3 Prozent.

Das Mutterunternehmen der Beautysalon-Kette Trade Secret meldete Insolvenz an. Betroffen sind mehr als 600 Läden in den USA und Kanada. Rivale Regis wird den Konzern kaufen. Regis-Anteilsscheine fielen um 1,4 Prozent.

(Reporter: Edward Krudy; geschrieben von Nadine Schimroszik; redigiert von Birgit Mittwollen)