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FOKUS 3-Dax auf dem Weg zum Jahreshoch - Bilanzen freuen Anleger

Veröffentlicht am 02.08.2010, 17:55
Aktualisiert 02.08.2010, 18:04

* Konjunkturdaten in Europa und China besser als erwartet

* Auch US-Wirtschaft nicht so schwach wie gedacht

* Linde, HSBC und BNP Paribas überzeugen Anleger

(neu: US-Daten, Schlusskurse)

Frankfurt, 02. Aug (Reuters) - Konjunkturdaten aus Europa und China sowie positiv aufgenommene Quartalszahlen einiger Unternehmen und Banken haben am Montag an den europäischen Aktienmärkten für deutliche Kursgewinne gesorgt. Nachdem am Nachmittag auch die schwächelnde US-Konjunktur neue Lebenszeichen von sich gab, zog der Dax<.GDAXI> in Richtung seines Ende April erreichten Zwei-Jahres-Hochs von 6341 Zählern an. Mit 6292 Punkten schloss der Leitindex 2,3 Prozent höher. "Das ist der Anlauf auf das Jahreshoch, das der Dax noch in dieser Woche knacken könnte", erklärte ein Händler. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> und der EuroStoxx50<.STOXX50E> stiegen um bis zu 2,7 Prozent. An der Wall Street lagen die Kurse zum Handelsschluss in Europa im Schnitt knapp zwei Prozent höher.

In den USA war der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts ISM zum verarbeitenden Gewerbe für Juli besser als erwartet ausgefallen. Dabei hatten Börsianer noch kurz vor der Veröffentlichung der Daten extrem schwache Zahlen herumgereicht. Somit war die Erleichterung über die Statistik anschließend groß. Aussagen von Fed-Chef Ben Bernanke, wonach es bis zu einer vollen Erholung der Konjunktur noch ein weiter Weg sei, bremsten die Euphorie kaum. In Europa läuft die Wirtschaft ohnehin weiter gut: Vor allem das starke Wachstum in der deutschen Industrie hatte der Euro-Zone im Juli ein überraschend deutliches Plus beim Einkaufsmangerindex beschert.

LINDE UND AIR LIQUIDE ÜBERZEUGEN ANLEGER

Von der anlaufenden Konjunktur profitieren Analysten zufolge die Industriegasekonzerne Linde und Air Liquide, die zum Wochenbeginn ihre Zwischenbilanzen veröffentlichten. Linde stiegen in Frankfurt um 3,7 Prozent auf 93,32 Euro, Air Liquide in Paris um 3,4 Prozent auf 89,33 Euro.

Erleichterung über chinesische Konjunkturdaten machte die Stahlwerte für die Anleger interessant, da China der weltweit größte Stahl-Produzent und -Verbraucher ist. Die Aktien von ThyssenKrupp legten im Dax vier Prozent auf 23,70 Euro zu. Die im MDax<.MDAXI> gelisteten Salzgitter und Klöckner & Co. zogen um bis zu 4,8 Prozent an. Die Titel vom Branchenprimus ArcelorMittal legten sogar über 5,9 Prozent zu. Auch die Aktien des Düngemittelherstellers K+S profitierten vom Konjunkturoptimismus sowie charttechnischen Kaufsignalen und zogen um vier Prozent an.

GERÜCHTE UM VW - ENTTÄUSCHUNG ÜBER METRO

Gerüchte um den Anteil des Landes Niedersachen am VW-Konzern sorgten bei den Vorzugsaktien der Wolfsburger zeitweise für hektische Kursbewegungen. Nachdem Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister erklärt hatte, dass das Land auch nach einem möglichen Aktienverkauf nicht weniger als die aktuellen 20,01 Prozent halten will, zog der Kurs an und schloss den Handel mit 84,50 Euro knapp vier Prozent höher.

Europaweit breitete sich vor allem im Bankensektor Zuversicht aus: Die britische Bank HSBC und die französische BNP Paribas konnten mit ihren Zwischenbilanzen die Anleger überzeugen. Die Aktien der beiden Großbanken stiegen um je 5,3 Prozent. In Frankfurt waren Commerzbank und Deutsche Bank mit Kursgewinnen von 3,5 beziehungsweise 2,8 Prozent gesucht.

Als einer der wenigen Dax-Werte geriet die Metro-Aktie mit einem Abschlag von 2,4 Prozent unter Druck. Der Handelsriese blieb mit seinem Quartalsgewinn hinter den Markterwartungen zurück.

(Reporter: Andrea Lentz, Tom Körkemeier und Hakan Ersen; redigiert von Jörn Poltz)

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