Zürich, 31. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag im frühen Geschäft mehrheitlich nachgegeben. Negative
Vorgaben aus den USA, wo weiter angeheizte Double Dip-Ängste die
Kurse auf Talfahrt schickten, drückten auf die Märkte. Zudem
lasteten auch in Asien Konjunktursorgen und die Enttäuschung
über die Massnahmen der japanischen Notenbank gegen den starken
Yen auf den Dividendentiteln und verdarben die Stimmung.
Händler zufolge könnten die Kurse im späteren Verlauf wieder
Boden finden, wenn die am Nachmittag erwarteten
US-Immobiliendaten und der Einkaufsmanagerindex aus Chicago die
Prognosen nicht verfehlten. Am Abend wird das Sitzungsprotokoll
der jüngsten US-Notenbanksitzung veröffentlicht. Ab Mittwoch
stehen dann die Arbeitsmarktdaten auf dem Programm.
Der SMI <.SSMI> notierte um 09.30 Uhr um 1,1 Prozent tiefer
auf 6140 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> sackte 1,0 Prozent auf
5427 Zähler ab.
Punktemässig am stärksten drückten die schwergewichteten
Pharmatitel Novartis und Roche sowie der
Lebensmittelwert Nestle auf den Leitindex. Sie
verloren knapp ein Prozent was jeweils rund zehn Index-Punkte
ausmachte.
Bei den Banken führten Julius Bär mit einem
Abschlag von 1,6 Prozent den Sektor an. Credit Suisse
verloren 1,4 und UBS 1,1 Prozent. Eine Kaufempfehlung
von Nomura für UBS nützte zunächst nicht viel, hiess es.
Mehr als ein Prozent verloren die Versicherer Swiss
Re, Swiss Life und Zurich .
Konjunktursorgen drückten die Papiere zyklischer Firmen wie
ABB , Fischer oder Holcim um ein bis
zwei Prozent ins Minus.
Etwas höher waren Givaudan . Der Aromen- und
Riechstoffhersteller hat an einem Investorentag eine
überarbeitete Fünf-Jahres-Strategie vorgelegt. Demnach strebt
das Unternehmen ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5 Prozent
pro Jahr an. Die Aktie gewann 0,1 Prozent.
Ansonsten konzentrierte sich das Geschehen auf die Firmen,
die Halbjahreszahlen veröffentlichten.
Implenia gewannen zwei Prozent. Der Baukonzern hat
im ersten Halbjahr den Gewinn bei leicht höherem Umsatz auf
12,5 Millionen sfr fast verdoppelt. Zudem übernimmt Implenia vom
Maschinenbauer Sulzer für 82,1 Mio sfr die nicht
betriebsnotwendigen Immobilien in der Schweiz sowie den
dazugehörigen Entwicklungsbereich. Sulzer sanken 1,1 Prozent.
Unter Druck standen VP Bank. Das liechtensteinische
Geldhaus hat im Halbjahr einen Gewinneinbruch um 40 Prozent auf
16,1 Millionen sfr erlitten. Der Neugeldabfluss wird mit 300
Millionen sfr genannt. "Ganz klar unter den Erwartungen", sagte
ein Händler. Die Aktie sackte um 6,2 Prozent ab.
Bossard gewannen 1,3 Prozent. Der Schraubenhändler
hat die Schätzungen übertroffen und erwartet für 2010 gar ein
neues Rekordergebnis.
Meyer Burger verloren knapp drei Prozent. Der
Spezialsägenhersteller hat einen Grossauftrag aus Asien
erhalten. Händler sprachen denn auch von Gewinnmitnahmen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)