Es besteht kein Zweifel daran, dass die USA der lukrativste legale Cannabis-Markt sein werden, sobald erst mal die bundesweite Legalisierung durch ist und der Markt brummt. Und obwohl der zweite Platz ja immer Kanada gehört hat, dürfte das nicht mehr lange so weitergehen. Auch wenn Kanada sicherlich einen Vorsprung hat, nachdem es gerade das zweite Land war, das Marihuana vollständig legalisiert hat (Uruguay war das erste), lief es für die Cannabis-Branche dort nicht unbedingt reibungslos.
Lieferprobleme waren ein großes Problem und Beschränkungen in der Werbung haben es den Unternehmen erschwert, ihre Marken aufzubauen. Doch selbst wenn diese Fragen geklärt werden, ist das Potenzial für den kanadischen Markt vielleicht immer noch nicht ganz so groß, wenn auch aus keinem anderen Grund als seiner relativ kleinen Bevölkerung von gerade mal 37 Millionen Menschen.
Die bisherigen Ergebnisse waren so enttäuschend, dass die Forscher von BDS Analytics kürzlich ihre Umsatzprognosen für den kanadischen Markt gesenkt haben: Hatten sie zuvor erwartet, dass dieser 2022 5,9 Milliarden USD erreichen würde, prognostizieren sie nun, dass er bis 2024 5,2 Milliarden USD erreichen wird. Der Geschäftsführer von BDS Analytics, Tom Adams, macht den „sehr vorsichtigen Ansatz“ der Regierung des Landes gegenüber Cannabis für das langsamere Wachstum des Marktes verantwortlich.
Bessere Option für Investoren: Asien Ein Forschungsunternehmen, Prohibition Partners, ist der Ansicht, dass der Markt für legales Cannabis in Asien bis 2024 mehr als 5,8 Milliarden USD wert sein könnte, was mehr als die 5,2 Milliarden USD ist, die für Kanada erwartet werden (sollten sich die Prognosen als richtig erweisen). Forscher schätzen, dass fast 86 Millionen Menschen auf dem Kontinent jedes Jahr Cannabis konsumieren.
Der große Vorteil für Asien ist sicherlich die schiere Größe – es gibt in diesem Teil der Welt wesentlich mehr potenzielle Cannabis-Konsumenten. Der Nachteil ist jedoch, dass der Versuch, es dort zu legalisieren, eher ein harter Kampf sein dürfte. Es gibt immer noch eine Menge Widerstand gegen Marihuana auf dem riesigen Kontinent und die Strafen für die Verwendung oder den Verkauf sind in einigen Regionen nach wie vor drakonisch.
Es ist zwar unfair, den kanadischen Markt mit einem ganzen Kontinent zu vergleichen, aber es wird erwartet, dass der Großteil der Verkäufe in Asien von nur zwei Ländern, China und Japan, kommen wird. Prohibition Partners erwartet, dass diese beiden 90 % des Marktes ausmachen könnten.
Große Chance für Unternehmen, heute nach Asien zu expandieren Ein Unternehmen, das von einem starken asiatischen Markt stark profitieren könnte, ist GW Pharmaceuticals (WKN: 693692), Hersteller von Epidiolex, dem ersten Cannabidiol (CBD)-basierten Medikament, das von der US Food and Drug Administration zugelassen wurde. Das britische Unternehmen hat sich bereits auf andere internationale Märkte ausgerichtet. Epidiolex wurde für klinische Studien in Japan zugelassen; wenn es erfolgreich ist und von den dortigen Aufsichtsbehörden genehmigt wird, könnte dies zu einer größeren Akzeptanz von CBD-Behandlungen auf dem gesamten Kontinent führen.
GW wächst weiter und nachdem das Unternehmen im letzten Quartal einen Umsatz von 72 Millionen USD erzielt hat, steht für dieses Jahr eine deutliche Verbesserung an. Im gesamten Jahr 2018 erwirtschaftete GW nur 29 Millionen USD Umsatz.
Die Möglichkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf pharmazeutische Produkte, da jedes Cannabis-Unternehmen, das CBD-Produkte herstellt, eine unglaubliche Chance haben könnte, in Asien zu wachsen. Und da sich viele der weltweit größten Cannabis-Produzenten auf Nordamerika und Europa konzentrieren, könnte es für ein Unternehmen jetzt eine gute Zeit sein, dort eine starke Position auf- und auszubauen.
The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. David Jagielski besitzt keine der angegebenen Aktien .
Dieser Artikel erschien am 20.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschsprachigen Leser übersetzt.
Motley Fool Deutschland 2019