FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (ETR:DAX) hat vor der Veröffentlichung des jüngsten US-Notenbankprotokolls am Mittwochabend leicht nachgegeben. Die Anleger fragen sich derzeit, in welchem Tempo die Währungshüter den Kauf von Anleihen zur Stützung der Wirtschaft zurückfahren werden. Dementsprechend hielten sie sich mit Engagements zurück, sagten Börsianer. Die Verluste hielten sich jedoch in Grenzen: Der Leitindex gab zur Wochenmitte um 0,37 Prozent auf 9624,38 Punkte nach. Auch an den ersten beiden Wochentagen hatte sich das Börsenbarometer nur wenig bewegt.
Der MDax (ETR:MDAX) fiel um 0,33 Prozent auf 16 794,20 Punkte und der TecDax (ETR:TDXP) büßte 0,26 Prozent auf 1266,71 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) ging es um 0,37 Prozent auf 3105,85 Punkte nach unten.
KONJUNKTURDATEN AUS DEN USA
Neben dem US-Notenbankprotokoll stehen im Verlauf noch Konjunkturdaten aus den USA auf dem Programm. Veröffentlicht werden Daten zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen sowie die Erzeugerpreise. Am Immobilienmarkt dürfte sich die Konsolidierung fortsetzen, wobei die ungewöhnlich kalte Witterung die Baubeginne im Januar belastet haben könnte.
Europaweit gerieten Bankaktien unter Druck: So gaben Deutsche Bank (ETR:DBK) um 0,88 Prozent nach. Commerzbank-Titel litten Börsianern zufolge unter dem schwachen Chartbild sowie der unerwartet niedrigen Dividende der Direktbank-Tochter Comdirect (ETR:COM). Die Commerzbank-Papiere (ETR:CBK) fielen am Dax-Ende um mehr als drei Prozent. Kaum Kurseinfluss sahen Börsianer in der strengeren Gangart der USA, die fünfeinhalb Jahre nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers die Zügel auch für ausländische Großbanken anziehen. Die Notenbank Fed hatte am Dienstag in Washington strengere Regeln für das Eigenkapital, die Liquidität und das Risikomanagement verabschiedet.
LUFTHANSA SCHWACH
Auch Aktien der Lufthansa (ETR:LHA) wurden gemieden und fielen um mehr als 1 Prozent. Wegen Korruptionsverdachts gegen einen Mitarbeiter der Lufthansa Cargo haben Ermittler am Dienstag Geschäftsräume in Frankfurt durchsucht. Dies sagte ein Sprecher der Lufthansa und bestätigte einen Bericht von 'Spiegel Online'. Ein Händler meinte, dass es sich dabei zwar um eine minderschwere Angelegenheit handele. Dennoch habe die Meldung die Stimmung für die Papiere etwas eingetrübt. Bei K+S (ETR:SDF) sorgten schlechte Nachrichten rund um Kaligeschäft für ein Minus von 0,82 Prozent.
Ansonsten zogen Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe mit Geschäftszahlen die Aufmerksamkeit auf sich. Positiv überraschte dabei der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall (ETR:RHM), dessen Aktien an der MDax-Spitze um mehr als drei Prozent anzogen. Die Anleger honorierten damit die überraschend gute Profitabilität im operativen Geschäft im vergangenen Jahr. Titel des Spezialist für Verbindungstechniken Norma (ETR:NOEJ) bewegten sich nach durchwachsenen Zahlen kaum vom Fleck.
TOM TAILOR BRECHEN AM SDAX-ENDE EIN
Am SDax-Ende (ETR:SDXP) brachen die Papiere von Tom Tailor (ETR:TTI) nach vorläufigen Geschäftszahlen für 2013 um 8,76 Prozent auf 14,015 Euro ein. Weniger hatten sie zuletzt im August 2012 gekostet. Das bereinigte operative Ergebnis des Modekonzerns hatte die Erwartungen verfehlt. Auch der Ausblick des Unternehmens überzeugte nicht.
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---