JENA (dpa-AFX) - Der Messtechnik-Hersteller Analytik Jena ist nach der Hälfte des Geschäftsjahres in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust nach sechs Monaten des im Oktober gestarteten Geschäftsjahres belaufe sich auf 1,6 Millionen Euro, teilte der Vorstand des börsennotierten Unternehmens am Donnerstag in Jena mit. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Gewinn von 400 000 Euro in den Büchern. Grund für den Verlust sei ein Umsatzrückgang im ertragsreicheren Geschäft mit Analysemesstechnik um neun Prozent.
Einschließlich des Projektgeschäftes, Analytik stattet vor allem Krankenhäuser aus, verbuchte das Jenaer Unternehmen ein Umsatzplus von einem Drittel auf 62,8 Millionen Euro. Auch wegen des hohen Umsatzanteils in Russland und Unwägbarkeiten durch die Ukraine-Krise gab Analytik für diesen Bereich keine Umsatzprognose ab. Zudem sucht der Vorstand für das in der Vergangenheit stark schwankende Projektgeschäft Partner.
Vorstandschef Klaus Berka erwartet eine Stabilisierung des operativen Geschäfts im zweiten Halbjahr auch durch Nachfrage aus China. Analytik beschäftigt rund 1100 Mitarbeiter vor allem in Jena und im südthüringischen Eisfeld, wo unter anderem Zielfernrohre für Jagdwaffen hergestellt werden. Dieser Bereich läuft derzeit nicht gut
- Berka erwartet eine "leichte Verbesserung der Umsatz und
Ertragssituation" in den nächsten Monaten.
Analytik hat mit dem Schweizer Familienkonzern Endress+Hauser seit dem Vorjahr einen neuen Mehrheitsaktionär. Er hält inzwischen mehr als 50 Prozent der Aktien und will im Herbst unter anderem das Aktienpaket einer landeseigenen Beteiligungsgesellschaft übernehmen. Langfristig soll das Jenaer Messtechnik-Unternehmen von der Börse genommen werden, hatte Endress+Hauser angekündigt.br