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FOKUS 3-Toyota belastet mit Verlustankündigung Aktienmärkte

Veröffentlicht am 22.12.2008, 17:55
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(neu: Schlusskurse, US-Autobauer, Münchener Rück, AIG)

Frankfurt, 22. Dez (Reuters) - Die Verlustankündigung von Toyota<7203.T> hat die vorweihnachtliche Stimmung an europäischen Aktienmarkt am Montag getrübt. "Nachdem der Markt an den letzten Tagen etwas zugelegt hatte, haben einige Anleger diese schlechte Nachricht zum Anlass genommen, ein bisschen Kasse zu machen", sagte ein Händler. Unter Verkaufsdruck gerieten insbesondere Autowerte. Der Dax<.GDAXI> ging mit einem Minus von 1,2 Prozent auf 4639 Zähler aus dem Handel, der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> verlor 1,2 Prozent auf 2027 Stellen. Da sich zahlreiche Marktteilnehmern schon in die Ferien verabschiedet hätten, seien viele Kursbewegungen allerdings zufallsgetrieben, sagten Händler.

Der weltgrößte Autohersteller Toyota hat erstmals einen Jahresverlust angekündigt und zudem vor einer beispiellosen Notlage gewarnt. "Das ist sehr schlecht für die gesamte Branche, die eh schon eine Hiobsbotschaft nach der nächsten zu schlucken hat", erklärte ein Händler. Der europäische Branchenindex<.SXAP> verlor 4,7 Prozent, Toyota-Aktien verbilligten sich im Frankfurter Handel um 5,5 Prozent. Im Dax gerieten insbesondere die VW-Aktien unter die Räder und rutschten um knapp sechs Prozent ab. Hingegen büßten die Titel von Daimler und BMW nur 4,5 beziehungsweise vier Prozent ein. "Die Anleger betrachten VW als extrem überbewertet, und die Nachrichten von Toyota haben sowohl das Vertrauen in die Branche als auch in VW erschüttert", erklärte ein Händler. Mit einem Plus von mehr als 80 Prozent sind die VW-Aktien in diesem Jahr bislang der einzige Dax-Gewinner. Der Leitindex hat seit Jahresbeginn mehr als 40 Prozent verloren. In Paris verloren Aktien von Renault und Peugeot 1,5 beziehungsweise vier Prozent, Fiat in Mailand 3,2 Prozent.

AUTOZULIEFERER UNTER DRUCK - INFINEON AN DER DAX-SPITZE

Auch die Aktien der Zulieferer gerieten unter Druck. Titel von Continental - seit Montag im MDax<.MDAXI> - stürzten 14 Prozent ab, die von Michelin drei Prozent. Der japanische Reifenhersteller Bridgestone<5108.T> hat seine Gewinnprognose deutlich gesenkt, Michelin drosselt die Produktion. Zunächst hatten die Conti-Aktien am Morgen noch mehr als 15 Prozent zugelegt, was Händler auf die am Freitagabend bekanntgegebene EU-Genehmigung für die Übernahme des Unternehmens durch Schaeffler zurückführten. Dies verhalf dem Kurs der bereits Schaeffler angedienten Conti-Aktien zu einem Plus von 17 Prozent auf 70,20 Euro.

Auch an den US-Börsen, die mit leichten Verlusten in die Weihnachtswoche gestartet sind, wurden Autowerte verkauft. Die Anteilsscheine General Motors und Ford brachen um 17 Prozent beziehungsweise elf Prozent ein, obwohl ihnen die Regierung in der vergangenen Woche Hilfe in Milliardenhöhe zugesagt hatte. Gefragt waren dagegen die Dividendenpapiere des angeschlagenen Versicherers American International Group (AIG), die um vier Prozent kletterten. Der Rückversicherer Münchener Rück übernimmt von AIG den Spezialversicherer HSB für 531 Millionen Euro. Münchener Rück schlossen nahezu unverändert.

An die Dax-Spitze setzten sich die Aktien des Chipherstellers Infineon mit einem Plus von sechs Prozent auf 0,70 Euro. Die angeschlagene Speicherchiptochter Qimonda war am Wochenende von Infineon, dem Freistaat Sachsen sowie Portugal vorläufig gerettet worden. Qimonda-Aktien sprangen im Frankfurter Parketthandel 60 Prozent nach oben auf 0,38 Euro.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Olaf Brenner)

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