Investing.com - Rohölfutures beendeten die Handelssitzung am Freitag auf ihrem tiefsten Stand seit einem Monat, da Sorgen über Lieferschwierigkeiten aus dem Nahen Osten immer weiter in den Hintergrund traten.
An der New York Mercantile Exchange sackte US-Rohöl zur Lieferung im August auf ein Tagestief von 103,64 USD das Fass ab, sein schwächster Stand seit dem 12. Juni, bevor es später seine Verluste teilweise wieder wettmachte und bei 103,77 USD die Woche mit einem Minus von 0,28% oder 29 US-Cent beendete.
Die Handelsvolumina waren am Freitag gering, da die Börsen in den USA wegen des Unabhängigkeitstages geschlossen blieben.
Öl Futures werden wahrscheinlich bei 103,12 USD das Fass, dem Tief vom 10. Juni, Unterstützung finden und beim Hoch vom 2. Juli bei 105,53 USD das Fass auf Widerstand treffen.
Die Ölfutures an der Nymex erlitten in der zweiten Woche in Folge einen Verlust von 1,86% oder 1,97 USD das Fass.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Öl Sorte Brent am Freitag auf seinen tiefsten Stand seit dem 12. Juni von 110,56 bevor es sich auf 110,64 USD erholte und die Sitzung mit einem Verlust von 0,32% oder 36 US-Cent abschloss.
Der Augustkontrakt für Brent erlitt mit 2,34% oder 2,66 USD das Fass seinen größten Wochenverlust seit sechs Monaten.
Der Spread zwischen einem Fass Brent und einem Fass US-Rohöl Sorte WTI stand bei 6,87 USD zu Handelsschluss am Freitag. In der Vorwoche hatte er noch bei 7,56 USD gelegen.
Die Investoren setzten den Abbau von Anlagepositionen fort, die die Möglichkeit von Lieferunterbrechungen durch die Gewalt in Libyen und dem Irak eingepreist hatten.
Die Aufständischen in Libyen hatten zugestimmt zwei Häfen unter ihrer Kontrolle für den Export von Öl zu öffnen. Die beiden Terminals haben eine Exportkapazität von 560.000 Fass am Tag.
Unterdessen wurde der Preis auch von Anzeichen belastet, dass die irakischen Ölexporte aus dem Süden des Landes von der konfessionellen Gewalt im Norden unbeeinträchtigt blieben.
Die Terminkontrakte waren auf ihren höchsten Stand in neun Monaten geklettert, da der Markt befürchtete, dass der Aufstand im Norden des Iraks sich auf den ölreichen Süden ausdehnen könnte und damit die Ölförderung beeinträchtigen würde.
Im Irak wurden im vergangenen Monat ungefähr 3 Millionen Fass Öl gefördert. Dies macht das Land zum zweitgrößten Ölproduzenten in der OPEC nach Saudi-Arabien.
Die am Donnerstag veröffentlichten guten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt führten zu keinen Preisaufschlägen. Das US-Arbeitsministerium hatte bekannt gegeben, dass die US-Wirtschaft im Juni 288.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und damit die Prognosen von 212.000 neuen Stellen bei weitem übertroffen hat.
Die Arbeitslosenquote fiel auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief von 6,1%, nachdem sie Mai noch bei 6,3% gestanden hatte. Analysten waren von einem unveränderten Wert ausgegangen.
In der kommenden Woche werden die Investoren vor allem die am Mittwoch herausgegebenen Protokolle der Sitzung im Juni der Federal Reserve im Auge behalten, da in der Woche ansonsten kaum wichtige Wirtschaftsdaten in den USA veröffentlicht werden.
Am Freitag veröffentlichte Zahlen von der Commodities Futures Trading Commission zeigten, dass Hedgefonds- und Geldmarktmanager ihre Wetten auf in New York gehandelte Öl Futures in der Woche zum 1. Juli verkleinerten.
Die Kontrakte saldierten sich letzte Woche auf netto 330.148 Longs. Damit waren es 4,4% weniger als die 345.283 Longs in der Woche zuvor.