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Allianz-Chefvolkswirt warnt vor Umschuldung Griechenlands

Veröffentlicht am 08.03.2011, 15:44
Aktualisiert 09.03.2011, 09:19

Frankfurt, 08. Mär (Reuters) - Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise hat vor den Folgen einer Umschuldung Griechenlands gewarnt. "Sollte Griechenland zwangsweise umgeschuldet werden, würde ein Präzedenzfall geschaffen, der sofort unterstellt, dass Portugal und Irland ein ähnliches Schicksal droht", sagte Heise am Dienstag in Frankfurt. Das dürfte an den Finanzmärkten für enorme Verunsicherung sorgen und vor allem die Risikoprämien für die hoch verschuldeten Euro-Länder am Kapitalmarkt weiter in die Höhe schnellen lassen.

Nach Berechnungen der Allianz-Ökonomen gibt es für Problemländer der Euro-Zone durchaus noch Hoffnung, auch ohne Schuldenschnitt und damit ohne Einbußen für die Gläubiger ihre Staatshaushalte zu sanieren. Mittelfristig dürfte gerade eine harte Reform- und Sparpolitik wieder das Vertrauen der Unternehmen und Bürger in die Politik stärken und damit auch für ein stärkeres Wachstumspotenzial sorgen, sagte Heise. Bis 2020 könnte es Griechenland nach seiner Einschätzung gelingen, seine Schuldenquote gemesen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von derzeit 150 Prozent auf 115 zu senken. Allerdings müsse die EU für die Zeit der Konsolidierung den Krisenländern die notwendige Unterstützung bieten, forderte er. Denkbar sei etwa, die Zinsen für Hilfskredite zu reduzieren oder den Ländern einen Schuldenrückkauf zu ermöglichen.

Noch sind sich die europäischen Staats- und Regierungschefs aber uneins über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Schuldenkrise. Bei einem Gipfel am Freitag in Brüssel wollen die Euro-Länder darüber beraten, bevor beim EU-Gipfel am 24. und 25. März ein Gesamtpaket geschnürt werden soll. Bislang lehnt vor allem Deutschland weitere Hilfen strikt ab - etwa den Kauf von Staatsanleihen.

Die zehnjährigen griechischen Staatsanleihen gerieten einen Tag nach der Herunterstufung der Kreditwürdigkeit des Landes durch die Ratingagentur Moody's weiter unter Druck. Die Renditen kletterten auf bis zu 12,94 Prozent und damit den höchsten Stand seit Einführung des Euro 1999.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Christian Götz)

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