Investing.com - Das Pfund fällt am Mittwoch gegenüber dem Dollar auf ein Sitzungstief - enttäuschende Zahlen zur Industrieproduktion und zum verarbeitenden Gewerbe aus Großbritannien hemmen die Nachfrage nach der britischen Währung, während der Greenback durch die Veröffentlichung positiver US-Wirtschaftsdaten unterstützt wird.
GBP/USD erreicht im europäischen Morgenhandel 1,6830 - der tiefste Stand des Paares seit Montag. Anschließend konsolidiert das Paar bei 1,6836, ein Verlust von 0,30 Prozent.
Cable fand Unterstützung bei 1,6739 am 11. Juni und stieß am 31. Juli bei 1,6927 auf Widerstand.
Das Office for National Statistics gab bekannt, dass die Industrieproduktion im Vereinigten Königreich im Juni um 0,3 Prozent gewachsen ist, sie blieb somit unter den Erwartungen von 0,6 Prozent Anstieg, nachdem sie im Mai um 0,6 Prozent zurückgegangen war.
Die Industrieproduktion stieg im Jahresvergleich um 1,2 Prozent, die Erwartungen gingen von 1,5 Prozent Zuwachs aus.
Das verarbeitende Gewerbe stieg im Juni nach einem Rückgang um 1,3 Prozent im Mai um 0,3 Prozent. Wirtschaftswissenschaftler hatten einen Anstieg von 0,6 Prozent prognostiziert.
Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,9 Prozent und blieb somit hinter den Erwartungen einer Zunahme um 2,1 Prozent zurück.
Die Daten erschienen, nachdem ein Bericht am Dienstag für Juli eine Expansion des Dienstleistungssektors auf den höchsten Stand seit Dezember 2013 belegt hatte. Damit bleibt das Dienstleistungsgewerbe nach wie vor die treibende Kraft hinter der wirtschaftlichen Erholung des Landes.
Hoffnungen auf eine Anhebung der BoE-Leitzinsen vor Jahresende wurden bestärkt, nachdem Sprecher der Bank angedeutet hatten, dass die Zinssätze früher steigen könnten, wenn die wirtschaftliche Erholung weiter wie geplant fortschreitet. Es wird dennoch weiterhin davon ausgegangen, dass die BoE im Anschluss an ihre monatliche Ratssitzung am Donnerstag ihre Geldpolitik unverändert belassen wird.
Die Nachfrage nach dem Dollar bleibt indessen stark, nachdem am Dienstag veröffentlichte Daten belegt hatten, dass der Dienstleistungssektor in den USA im Juli so schnell expandiert ist wie zuletzt vor über drei Jahren. Auftragseingänge in der Industrie übertrafen im Juni ebenfalls die Erwartungen.
Die Risikobereitschaft indessen nimmt angesichts der verstärkten Aufstellung russischer Truppen nahe der ukrainischen Grenze ab. Die Manöver verstärkten die Sorgen um die wachsenden Spannungen in der Region und fördern die Nachfrage nach Safe-Haven-Anlagen.
Gegenüber dem Euro rutscht die britische Währung leicht ab, EUR/GBP steigt um 0,23 Prozent auf 0,7940.
Die Gewinne der Einheitswährung halten sich angesichts des bevorstehenden Ergebnisses der monatlichen EZB-Ratssitzung am Donnerstag in Grenzen, die entgegengesetzte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken verunsichert die Anleger.