LONDON (dpa-AFX) - Zehntausende Angehörige des öffentlichen Dienstes haben am Samstag in London gegen die Lohnpolitik der konservativ-liberalen Regierung demonstriert und ein Ende von Sparmaßnahmen gefordert. Nach Angaben des Gewerkschafts-Dachverbandes TUC beteiligten sich bis zu 90 000 Menschen an dem friedlichen Umzug durch das Londoner Zentrum.
"Großbritannien braucht eine Lohnerhöhung", stand auf ihren Plakaten. Aber auch die "Superreichen", Banker und die "Tory-Regierung" wurden angegriffen.
Die Gewerkschaften verlangen Lohn-und Gehaltserhöhungen, die über die jüngste Inflationsrate von 1,2 Prozent hinausgehen. Die Regierung von David Cameron hat bisher für den öffentlichen Dienst eine einprozentige Erhöhung vorgeschlagen.
Nach Angaben ds TUC hat der britische Durchschnittsverdiener seit der Finanzkrise von 2008 einen realen jährlichen Einkommensverlust von 2500 Pfund (3150 Euro) verzeichnet. Topverdiener seien dagegen von den Auswirkungen der Krise weitgehend verschont geblieben.
Eine Regierung, die starke Sozialkürzungen vornehme und zugleich Steuersenkungen für Besserverdienende einleite, "funktioniert für die Mehrheit nicht mehr", sagte TUC-Chefin Frances O'Grady auf der Abschlussveranstaltung im Hyde Park.e