* US-Arbeitsmarktdaten ziehen auch Nikkei in Minus
* Euro-Schuldenkrise belastet zusätzlich
(neu: Schlusskurse, Devisen)
Hongkong/Tokio, 11. Jul (Reuters) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Montag wegen anhaltender Konjunktursorgen Verluste erlitten. Händler verwiesen auf die schwachen Arbeitsmarktzahlen in den USA vom Freitag sowie unerwartet hohe Inflationsdaten aus China vom Samstag. Die Euro-Schuldenkrise drückte zusätzlich auf die Stimmung und sorgte vor allem bei Bankentiteln für Kursverluste. Bei den Devisen verlor der Euro an Wert, weil Investoren nun auch ein Ausweiten der Schuldenkrise auf Italien befürchteten.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> mit 0,7 Prozent im Minus bei 10.069 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> verlor 0,5 Prozent auf 870 Zähler. Deutliche Verluste gab es auch in Hongkong<.HSI>, Singapur<.FTSTI>, Taiwan<.TWII> und Südkorea<.KS11>. Dagegen tendierte der Leitindex in Shanghai<.SSEC> leicht im Plus.
Angesichts der Kursgewinne der vergangenen Woche erklärten Händler, dass einige Anleger in Japan wohl auch Gewinne mitgenommen hätten. Analysten hatten mit einer leichten Konsolidierung gerechnet. Charttechnisch gilt der Markt kurzfristig als etwas überhitzt, lag doch der Nikkei-Index mehr als fünf Prozent über dem gleitenden 25-Tages-Durchschnitt von 9649 Punkten.
In den USA ist die Arbeitslosenquote im Juni völlig überraschend angestiegen und hat die Furcht vor einer neuen Rezession geweckt. An der Wall Street waren daraufhin die Kurse eingebrochen. In China kletterte zudem die Inflation trotz aller Bremsversuche auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank abermals eingreift und die Zinsen erhöht. In Europa wurden zudem Befürchtungen laut, dass nun Italien in den Sog der Verschuldungskrise geraten könnte. Dies führte bei japanischen Banken zu Kursverlusten: Mitsubishi UFJ Financial<8306.T> verlor 1,5 Prozent an Wert.
Nach Angaben aus EU-Kreisen berief EU-Ratspräsident Herman
van Rompuy für Montagmorgen ein Krisentreffen ein. An der
Sondersitzung nehmen EZB-Präsident Jean-Claude Trichet,
Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker, EU-Währungskommissar Olli
Rehn sowie EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso teil, wie
die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag von drei mit der
Angelegenheit vertrauten Personen erfuhr. Auf der Tagesordnung
stehe neben Italien auch ein zweites Rettungspaket für
Griechenland. Der Euro verlor im asiatischen Handel auf 1,4196
Dollar nach 1,4267 im späten US-Handel vom Freitag. Zum
Yen
(Reporter: Ayai Tomisawa und Saikat Chatterjee; bearbeitet von Andreas Kenner)