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Aktien Frankfurt: Stockende Griechenland-Verhandlungen drücken Dax ins Minus

Veröffentlicht am 24.06.2015, 14:58
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Stockende Griechenland-Verhandlungen drücken Dax ins Minus
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Euphorie am deutschen Aktienmarkt ist erst einmal vorbei: Meinungsverschiedenheiten bei der Lösung der griechischen Schuldenkrise haben den Dax (DAX) am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Laut dem Athener Arbeitsminister Panos Skourletis kritisierte der Internationale Währungsfonds (IWF) zahlreiche Athener Sparvorhaben als Maßnahmen, die die Rezession förderten.

Am Nachmittag stand der Dax 1,13 Prozent im Minus bei 11 411 Punkten, zwischenzeitlich hatte er noch stärker verloren. Dabei hatte die Woche gut begonnen in der Hoffnung auf eine Lösung im Streit zwischen den Geldgebern und der griechischen Regierung: Am Montag hatte der Dax mit einem knapp vierprozentigen Kurssprung den größten Tagesgewinn seit August 2012 erzielt und am Dienstag weiter zugelegt.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte sank zuletzt um 0,70 Prozent auf 20 162,15 Punkte; für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 1,46 Prozent auf 1678,07 Punkte bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,95 Prozent auf 3591,57 Punkte.

TREFFEN DER FINANZMINISTER-TREFFEN AM ABEND

EU, Europäische Zentralbank (EZB) und IWF stimmen sich vor dem abendlichen Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel ab. Vor dem Abflug nach Brüssel kritisierte Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras die Haltung der Geldgeber zu den griechischen Reformvorschlägen. Athen habe Maßnahmen präsentiert, die den Anforderungen der Gläubiger genügten, sagte Tsipras nach Informationen aus Regierungskreisen. Reformzusagen sind Voraussetzung für die Auszahlung dringend benötigter neuer Milliardenhilfen für das pleitebedrohte Land.

Bereits vorher habe es Zweifel gegeben, ob Tsipras' Vorschläge bei einer Zustimmung der Geldgeber auch im griechischen Parlament eine Mehrheit fänden, sagte Craig Erlam vom Währungshändler Oanda. Tsipras Rückhalt im linken Flügel seiner Partei Syriza dürfte bei weiteren Zugeständnissen noch mehr schrumpfen, warnte Erlam. Es dürfte somit schwierig werden, eine Lösung zu finden, die den Vorstellungen aller Beteiligten gerecht werde.

Analyst Jens Klatt vom Devisenhändler DailyFX setzt indes weiter auf eine "Einigung in letzter Sekunde". Lieber einige man sich "auf einen schlechten als auf gar keinen Deal". Zudem deute das Ifo-Geschäftsklima trotz des Rückgangs im Juni für das Gesamtjahr auf ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 3 Prozent hin. "Diese Aussicht in Verbindung mit einer geldpolitisch weiter aggressiv auftretenden EZB liefert für deutsche Aktien einen fruchtbaren Boden."

RWE UND EON UNTER DAX-FAVORITEN

Unternehmensseitig sah die Agenda in Deutschland übersichtlich aus. Im Dax profitierten die vortags schwachen Versorgertitel von Berichten, wonach Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel seine umstrittene Abgabe für alte Kohlekraftwerke aufgegeben hat. Dem Dementi Gabriels, dem zufolge die Gespräche weitergehen, schenkten die Anleger wenig Glauben.

Die Aktien des Essener Energiekonzerns RWE (XETRA:RWEG) zogen um 0,73 Prozent an. Für das Unternehmen wäre ein Aus der Kohle-Abgabe besonders positiv, erklärten Börsianer. Beim Konkurrenten Eon (ETR:EOAN) fielen die Verluste mit 1,10 Prozent marktkonform aus.

KAPITALERHÖHUNG BELASTET LEG - METRO FESTER

Am MDax-Ende büßten die Titel von LEG Immobilien (XETRA:LEGn) nach einer Kapitalerhöhung 2,61 Prozent auf 63,90 Euro ein. Die rund 1,2 Millionen neuen Aktien zur Finanzierung eines Zukaufs seien für einen Stückpreis von 61,54 Euro an institutionelle Investoren verkauft worden, hatte das Unternehmen am Dienstagabend mitgeteilt. Damit nahm LEG 73,6 Millionen Euro ein.

Dagegen eroberten Metro-Aktien (XETRA:MEOG) mit plus 0,45 Prozent einen der vorderen Indexplätze. Für Aufmerksamkeit sorgte eine Milliardenfusion in der europäischen Einzelhandelsbranche: Die Supermarkt-Konzerne Ahold (ASX:AH) (FSE:AHO) und Delhaize (BRU:DELB) (BER:DHZ) wollen sich durch ihren Zusammenschluss gegen wachsende Konkurrenz auf dem wichtigen US-Markt wehren.

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