Berlin (Reuters) - Etwa jeder 20. Erwerbstätige in Deutschland hat nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung durch Unternehmertum von Migranten eine Arbeit.
Rund 709.000 Selbstständige mit ausländischen Wurzeln hätten im Jahr 2014 zusätzlich zur eigenen Tätigkeit etwa 1,3 Millionen Menschen beschäftigt, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie. Mit insgesamt zwei Millionen Erwerbstätigen leisteten Migrantenunternehmer einen steigenden Beitrag zur deutschen Wirtschaft: Im Jahr 2005 lag die Zahl noch bei 1,5 Millionen. Ihr Anteil an allen Erwerbstätigen sei bis 2014 von 4,1 auf 5,0 Prozent gestiegen.
Von selbstständigen Migranten waren der von der Prognos AG im Auftrag der Stiftung verfassten Studie zufolge gut 60 Prozent Alleinunternehmer. Fast die Hälfte der Selbstständigen sei im Dienstleistungsbereich außerhalb von Handel und Gastronomie tätig. Der Anteil von Handel und Gastgewerbe sei mit 28 Prozent deutlich gesunken.
Der Anteil der Selbstständigen unter den erwerbstätigen Migranten ist der Studie zufolge mit zehn Prozent ähnlich hoch wie in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (elf Prozent). Unternehmer ohne ausländische Wurzeln schaffen der Hochrechnung zufolge aber im Durchschnitt mehr Arbeitsplätze: Auf jeden Selbstständigen mit Migrationshintergrund kamen 2014 rund 1,8 zusätzliche Jobs, während es bei allen Selbstständigen ohne Zuwanderungsgeschichte rund 2,8 geschaffene Arbeitsplätze waren.