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Aktien Frankfurt: Dax springt nach Euro-Krisengipfel auf neues 12-Wochen-Hoch

Veröffentlicht am 27.10.2011, 15:02
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Donnerstag nach dem Euro-Krisengipfel mit kräftigen Gewinnen auf den höchsten Stand seit zwölf Wochen gesprungen. Der Leitindex preschte bis zum Nachmittag um 4,98 Prozent auf 6.315,58 Punkte nach oben und steht nun mehr als 550 Punkte höher als eine Woche zuvor. Der MDax gewann 3,98 Prozent auf 9.394,95 Punkte, der TecDax stieg mit festen Solarwerten an der Spitze um 3,00 Prozent auf 725,84 Punkte.

Aktienhändler Michael Harbisch von Jefferies sagte: 'Viele Investoren, die mit einer Enttäuschung vom EU-Treffen gerechnet hatten, drängen nun in den Markt. Dieser Anlagebedarf wird in den nächsten Tagen voll zum Tragen kommen.' Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone hatten sich in der Nacht nach langem Tauziehen auf ein Maßnahmenpaket zur Abwehr der Schuldenkrise geeinigt. Es enthält unter anderem ein neues Hilfspaket für Griechenland mit einem teilweisen Schuldenschnitt sowie eine Hebelung des Rettungsfonds EFSF. Zahlreiche Bilanzvorlagen aus dem In- und Ausland banden unterdessen auch die Aufmerksamkeit der Börsianer. Im weiteren Verlauf könnten dann noch Unternehmens- und Konjunkturdaten aus den USA den Markt bewegen.



BANKEN FEIERN EU-GIPFEL

Hierzulande stehen unter anderem BASF , Bayer , Daimler , Volkswagen und die Lufthansa als Vertreter der ersten Reihe mit ihren Zahlen im Fokus. Bester Wert aus dieser Gruppe waren bis zum Mittag die Vorzüge von VW, die nach den Zahlen der Wolfsburger mit 9,05 Prozent ins Plus sprangen auf 128,90 Euro. Bayer profitierten mit einem Plus von 5,95 Prozent auf 47,475 Euro. Die Zahlen bezeichneten Händler schon am Morgen als positiv. Die Anteile an dem weltgrößten Chemiekonzern BASF verteuerten sich ebenfalls dank eines überraschend guten Ergebnisses unterm Strich um 6,52 Prozent auf 53,90 Euro. Die von einigen befürchteten warnenden Töne blieben aus, sagte ein Händler weiter.

Der Daimler-Gewinn wird dagegen von Börsianern schwächer als erwartet eingestuft und auch einige Analysten zeigten sich enttäuscht. Die Anteile an dem Autobauer blieben mit einem Aufschlag von 2,76 Prozent hinter dem Markt zurück. Lufthansa konnten sich dagegen nach frischen Zahlen trotz einer zunächst verhaltenen Marktreaktion im Verlauf mehr und mehr hocharbeiten - die Papiere legten 6,18 Prozent zu. Aktien von Siemens schüttelten enttäuschende Zahlen des Konkurrenten ABB ab und gewannen 3,31 Prozent. Am Dax-Ende standen indes Fresenius mit minus 0,63 Prozent und FMC mit einem Abschlag von 0,34 Prozent. Händlern verwiesen auf den defensiven Charakter der Aktien aus dem Gesundheitsbereich. Dies sei in Phasen steigender Risikobereitschaft weniger gefragt.

Im Bankensektor wurden die Ergebnisse des EU-Gipfels indes europaweit mit teile prozentual zweistelligen Gewinnen gefeiert - der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks legte als bester Sektor 8,86 Prozent zu, aber auch die Versicherer standen dem mit plus 7 Prozent kaum nach. Die Aktien von Deutsche Bank sprangen an der Dax-Spitze um 15,00 Prozent nach oben, Commerzbank-Papiere legten 14,60 Prozent auf 2,002 Euro zu. Ein Händler sagte: 'Die Ergebnisse sind insgesamt wie erwartet, aber nicht so schlimm wie von einigen befürchtet ausgefallen.' Führende Banken Europas müssen sich gut 106 Milliarden Euro frisches Kapital besorgen und werden stärker am neuen Griechenland-Paket beteiligt als bisher angenommen. 'Wir haben nicht vor, öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen', sagte Commerzbank-Finanzvorstand Eric Strutz mit dem Blick auf die beim EU-Gipfel festgelegten Kapitalregeln. Die Papiere von Deutsche Börse <63DU.ETR> gewannen wegen eines neuen Aktienrückkaufs und überraschend geringer Kostenprognosen 4,22 Prozent.



RHÖN-KLINIKUM RUTSCHEN AB

Im MDax rutschten Rhön-Klinikum dagegen nach 'unter den Erwartungen' liegenden Neunmonatszahlen um 4,79 Prozent ab auf 14,50 Euro. Den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigte der Klinikbetreibers. Der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister blickt indes nach einem unerwartet kräftigen Gewinnsprung im dritten Quartal auch mit unveränderter Zuversicht auf den Rest des Jahres - die Aktie honorierte dies mit plus 4,26 Prozent auf 10,900 Euro. Vossloh legten 2,62 Prozent zu. Der Ausblick des Verkehrstechnikkonzerns klingt einem Händler zufolge optimistisch.

Die in den Vormonaten besonders unter Druck stehenden Aktien von Aixtron knüpften an ihre Erholung der Vortage an und gewannen im TecDax weitere 3,98 Prozent. Den Anstieg von zeitweise fast elf Prozent konnte die Aktie damit allerdings nicht halten. Der auf Leuchtdioden-Anlagen spezialisierte Maschinenbauer hat zwar im dritten Quartal einen überraschend heftigen Einbruch bei Umsatz und Gewinn erlitten, Händler hatten dies aber befürchtet. Neben der geringen Auslastung drückten zudem nachteilige Währungseffekte auf den Gewinn./fat/la

--- Frederik Altmann, dpa-AFX ---

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