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FOKUS 2-Überraschender EZB-Zinsentscheid treibt Euro

Veröffentlicht am 02.04.2009, 16:37
Aktualisiert 02.04.2009, 16:40
EUR/USD
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(neu: EZB-Pressekonferenz, weitere Aussagen)

Frankfurt, 02. Apr (Reuters) - Eine überraschend geringe Zinssenkung der EZB hat dem Euro am Donnerstag auf Höhenflug geschickt und die Staatsanleihen unter Verkaufsdruck gesetzt. Die Zentralbank hatte den Leitzins um 25 Basispunkte und nicht wie erwartet um 50 Basispunkte gesenkt. Der wichtigste Kapitalmarktzins für die Eurozone liegt damit bei 1,25 Prozent. "Wir haben einen reellen Zinsvorteil", sagte ein Händler mit Blick auf die USA und Großbritannien.

Die Gemeinschaftswährung stieg auf 1,3422 Dollar - rund zwei US-Cent mehr als im späten US-Vortagshandel. Am Rentenmarkt sackte der Bund-Future um 112 Ticks auf 123,26 Zähler ab. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 3,113 Prozent, im frühen Geschäft waren es noch 3,003 Prozent. Helaba-Analyst Ulrich Wortberg sagte, die Reaktion sei verständlich. "Der Markt hat mehr verlangt", sagte er. "Das unterstreicht, dass die EZB sich mit unkonventionellen Maßnahmen schwer tut und nicht so aggressiv wie andere Notenbanken reagiert", kommentierte Analyst Lothar Hessler von HSBC Trinkaus. "Sie hält sich damit die Tür für einen weiteren Zinsschritt offen."

Während der Pressekonferenz mit EZB-Präsident Jean-Claude Trichet ging der Euro auf eine Berg- und Talfahrt. Händlern zufolge trieben zunächst Spekulationen, dass die Notenbank die Zinsen nicht weiter senken werde, die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3489 Dollar. Nachdem Trichet weitere "unkonventionelle Maßnahmen" für den nächsten Monat in Aussicht stellte und signalisierte, dass der Leitzins weiter gesenkt werden könnte, gab der Euro wieder etwas nach.

G20-GIPFEL LÄSST HOFFNUNG AUF ERHOLUNG AUFKEIMEN

Der Euro profitierte zudem davon, dass Hoffnung auf eine Bodenbildung in der Wirtschaftskrise aufkeimte. Dies drückte auf die Staatsanleihen, während die Aktienmärkte kräftig zulegten. Vom G20-Gipfel in London erwarteten Investoren geeignete Maßnahmen, um den Wachstumseinbruch umzukehren, die Kreditkrise zu beenden und die internationale Finanzarchitektur zu stabilisieren. Wie Reuters aus Kreisen erfuhr, enthält der jüngste Entwurf für die Abschlusserklärung die Forderung nach zusätzlichen 500 Milliarden Dollar für den Internationalen Währungsfonds (IWF). Zudem solle dem IWF erlaubt werden, bei Bedarf zusätzliche Kredite am Markt aufzunehmen. Der Dollar war nach diesen Nachrichten weiter in die Defensive geraten.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell Vortag

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EZB 1,3392 1,3246

EuroFX 1,3359 1,3257

Umlaufrendite 2,88 2,85

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Olaf Brenner)

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