WARSCHAU/PRAG/BUDAPEST (dpa-AFX) - In einem insgesamt freundlichen europäischen Börsenumfeld haben die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte am Dienstag zugelegt. Positive Vorgaben aus Asien und gute Konjunkturnachrichten aus Deutschland hatten bereits im frühen Geschäft für eine freundliche Stimmung an den europäischen Handelsplätzen gesorgt, bevor am Nachmittag von der US-Konjunkturdatenfront positive Impulse hinzu kamen.
In Budapest gab es die deutlichsten Gewinne: Der Bux kletterte um 1,22 Prozent auf 19.127,38 Punkte. Dabei gab es durchaus negative Nachrichten: Die EU-Finanzminister verständigten sich am Dienstag in Brüssel auf millionenschwere Defizit-Sanktionen für Ungarn und zudem prognostizierte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dass das ungarische Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2012 um 0,6 Prozent schrumpfen werde. 'Die Wirtschaft dürfte Anfang 2012 in eine Rezession fallen, dem eine schwache Erholung in der zweiten Jahreshälfte folgen sollte', so die Experten. Sie sind damit pessimistischer als die ungarische Regierung, die ein Wachstum von 0,5 Prozent erwartet. Kritik übte die OECD auch an der Politik des Regierungschefs Viktor Orban. Dessen 'umstrittene Innenpolitik' habe neben anderen Faktoren dazu beigetragen, das Vertrauen von Verbrauchern, Geschäftsleuten und der Märkte zu verletzen.
Wie in ganz Europa gehörten Finanzwerte in Ungarn zu den größten Gewinnern. OTP Bank legten um 1,29 Prozent auf 3.930 Ungarische Forint zu und FHB verteuerten sich um 2,15 Prozent auf 570 Forint. Aktien aus dem Pharmabereich konnten sich indes nicht für eine klare Richtung entscheiden: Während Egis nach mehrheitlich schwächerem Verlauf schließlich unverändert bei 15.400 Forint schlossen, legten Richter Gedeon um 1,60 Prozent auf 37.450 Forint zu. Experten zufolge könnte letztere Aktie von dem Eintritt des Medikaments Esmya gegen Gebärmutter-Myomen in die dritte Studienphase profitiert haben. Hersteller Watson hatte Richter im Rahmen eines exklusiven Lizenzvertrages mit der Vermarktung in den USA und Kanada betraut.
In Prag legte der Leitindex PX um 0,71 Prozent auf 992,90 Punkte zu. Fest zeigte sich auch hier der Bankensektor: Komercni Banka zogen um 1,32 Prozent auf 3.832,00 Tschechische Kronen an und Erste Group gewannen 1,37 Prozent auf 452,0 Kronen. Im Energiebereich schlossen CEZ marktkonform mit 0,75 Prozent im Plus bei 803,00 Kronen. Händler verwiesen auf eine Anhebung des Kursziels durch die Experten der italienischen Bank UniCredit.
Aktien der Vienna Insurance Group lagen zu Handelsende 1,41 Prozent im Plus bei 793,00 Kronen. Einem Agenturbericht zufolge haben polnische Kartellbehörden die Mehrheitsübernahme des Lebensversicherers Polisa-Zycie SA genehmigt. Händlern zufolge ist eine entsprechende Entscheidung aber bereits erwartet worden. Einen Abschlag gab es indes bei den Rohstoffaktien von New World Resources, die um 1,79 Prozent auf 143,00 Kronen nachgaben. Medienberichten zufolge hat das Kohleunternehmen Jastrzebska Spolka Weglowa (JSW) angekündigt, keine Verschmelzung mit NWR anzustreben, auch wenn es entsprechende Überlegungen gegeben habe.
Die kleinsten Gewinne gab es indes in Warschau, wo der Leitindex WIG-20 um 0,27 Prozent auf 2.298,33 Punkte stieg. Der breiter gefasste WIG schloss 0,40 Prozent höher bei 41.460,75 Punkten. Schwächster Wert waren die Aktien des Baukonzerns PBG mit einem Minus von 5,73 Prozent auf 45,91 Polnische Zloty. Bereits am Vortag hatten Sorgen um die finanzielle Situation des Unternehmens den Titel tief in die Verlustzone gedrückt. Unter Druck standen auch die Papiere des Kohleunternehmens Jastrzebska Spolka Weglowa (JSW), die mit einem Abschlag von 3,02 Prozent auf 102,70 Zloty auf die Bilanzpräsentation 2011 reagierten. Unter anderem hatte das Unternehmen sinkende Weltpreise für Kokskohle im zweiten Quartal des laufenden Jahres in Aussicht gestellt.
Gewinne gab es dagegen im Bankenbereich: PKO Bank und BRE Bank verteuerten sich um 1,37 Prozent beziehungsweise 1,04 Prozent. Bank Handlowy drehten nach schwächerem Verlauf mit 0,40 Prozent auf 74,80 Kronen in die Gewinnzone, während Bank Pekao gegen den Trend 0,52 Prozent auf 152,70 Kronen verloren. Außerhalb des Leitindex verzeichneten die Anteilsscheine des Börsenbetreibers Warsaw Stock Exchange ein Plus von 0,58 Prozent auf 41,79 Zloty./tih/he
In Budapest gab es die deutlichsten Gewinne: Der Bux
Wie in ganz Europa gehörten Finanzwerte in Ungarn zu den größten Gewinnern. OTP Bank
In Prag legte der Leitindex PX
Aktien der Vienna Insurance Group
Die kleinsten Gewinne gab es indes in Warschau, wo der Leitindex WIG-20 um 0,27 Prozent auf 2.298,33 Punkte stieg. Der breiter gefasste WIG
Gewinne gab es dagegen im Bankenbereich: PKO Bank und BRE Bank verteuerten sich um 1,37 Prozent beziehungsweise 1,04 Prozent. Bank Handlowy drehten nach schwächerem Verlauf mit 0,40 Prozent auf 74,80 Kronen in die Gewinnzone, während Bank Pekao