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APA ots news: Aktive Direktinvestitionen österreichischer Firmen...

Veröffentlicht am 05.07.2012, 10:08
Aktualisiert 05.07.2012, 10:12
APA ots news: Aktive Direktinvestitionen österreichischer Firmen überflügeln passive

Ergebnisse der Direktinvestitionsbefragung der OeNB zum

Jahreswechsel 2010/2011

Wien (APA-ots) - Im Jahr 2010 ist Österreich bei den

Direktinvestitionen erstmals zu einem klaren Nettoinvestor geworden.

Wie die jüngste Erhebung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)

zeigt, stagnierte das Unternehmensvermögen des Auslands in

Österreich, während der Wert der Direktinvestitionen heimischer

Investoren im Ausland deutlich zulegen konnte. 'Nach den uns

vorliegenden Informationen aus der Zahlungsbilanzstatistik konnte

Österreich diese Position im Laufe des Jahres 2011 weiter ausbauen',

erläuterte Dr. Johannes Turner, Direktor der Hauptabteilung Statistik

der OeNB, anlässlich einer gemeinsamen Presseveranstaltung mit der UN

Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) in Wien, bei der der

'World Investment Report 2012' vorgestellt wurde.

Aktive Direktinvestitionen überflügeln die passiven

Für den Jahresbeginn 2011 weist die Statistik der OeNB 1.334

österreichische Investoren (+7%) mit Beteiligungen an 4.735

ausländischen Unternehmen (+6%) aus, die einen Wert von 132 1/2 Mrd

EUR (+17%) repräsentieren. Das starke wertmäßige Wachstum war nur zum

geringeren Teil frischen Kapitalzufuhren zu verdanken; wichtiger

waren 2010 die Auswirkungen von Wechselkursänderungen und das bessere

Wirtschaftsklima, das zu einem Aufwärtstrend bei den

Unternehmensbewertungen geführt hat. Weiters ist die Beschäftigung

bei den ausländischen Tochterfirmen um nur 3 Prozent (auf 718.000)

gewachsen, was Ausdruck eines anhaltenden Wettbewerbsdruckes sein

dürfte, der die Unternehmen zu Rationalisierungen zwingt.

Die Entwicklung der passiven Direktinvestitionsbestände - also der

unter ausländischem Einfluss stehenden inländischen Unternehmen -

verlief anders: Zum Jahresultimo 2010 waren 2.996 Ausländer an 2.561

inländischen Unternehmen beteiligt, womit sich das Bild gegenüber

2009 nicht geändert hat. Zwar gab es 2010 auch Eigenkapitalzuflüsse,

die aber durch Rückgänge bei der konzerninternen Kreditfinanzierung

ausgeglichen wurden, sodass sich der Wert der passiven

Direktinvestitionen um insgesamt 1 Mrd EUR auf 118 1/2 Mrd EUR

reduziert hat. Die Beschäftigung ist in den von den

Auslandsinvestoren gehaltenen Unternehmen - nach einem überraschend

starken Rückgang im Jahr 2009 - mit +1% wieder leicht angestiegen.

Nach der Wende des Jahres 1989 konnte sich Österreich als

wichtiger Investor in Zentral- Ost- und Südosteuropa etablieren. Seit

etwa einem Jahrzehnt verfolgen die heimischen Investoren nun eine

regional ausgeglichene Strategie: Sie investieren auch in andere

Regionen und haben den Anteil an Investitionen in

Transformationsländern seit 2007 sogar leicht reduziert. Der Ausbau

der Direktinvestitionsposition im Jahr 2010 fand beispielsweise

vorwiegend in Deutschland, Russland und der Türkei statt.

Mittlerweile beschäftigen österreichische Investoren aber auch

bereits 18.000 Menschen in chinesischen Fabriken, was China in dieser

Hinsicht zum zwölftwichtigsten Zielland werden ließ.

Unter den ausländischen Investoren in Österreich dominiert seit

Jahren unverändert Deutschland, gefolgt von der Schweiz, Italien, den

Niederlanden und den Vereinigten Staaten, die ihre Rangfolge immer

wieder tauschen.

Ertragslage erholte sich 2010 deutlich

Die Ertragslage hat sich bei den aktiven und passiven

Direktinvestitionen im Jahr 2010 merklich erholt. Ausländische

Investoren lukrierten im Jahr 2010 mit 5,1 Mrd EUR zwar weniger

Dividenden als im Vorjahr, konnten dies aber - im Gegensatz zu den

Jahren 2008 und 2009 - ohne Rückgriff auf das Eigenkapital tun,

sodass knapp 1 Mrd EUR an reinvestierten Gewinnen verblieb. Heimische

Investoren verzeichneten 2010 einen Rekordfluss an Dividenden (7,1

Mrd EUR), zu denen weitere 2,2 Mrd EUR an reinvestierten Gewinnen

kommen. Dieses überraschend positive Ergebnis führt - für sich

alleine genommen - zu einer nachträglichen Verbesserung der

Leistungsbilanz 2010 um +1,3 Mrd EUR.

Aktuelle Entwicklungen im ersten Quartal 2012

Das Volumen der Direktinvestitionen war im ersten Quartal 2012

gering. Es dominieren die - auf Schätzungen beruhenden -

reinvestierten Gewinne. Auf der Passivseite wird die einzige

Großinvestition, der Kauf der Volksbank International durch die

russische Sberbank, durch eine Reihe von Desinvestitionen

kompensiert. Auf der Aktivseite standen im ersten Quartal

Investitionen in der Türkei im Vordergrund. Eine Hochrechnung auf die

Entwicklung im restlichen Jahr 2012 wäre jedoch unzulässig; eine

Reihe großer, angekündigter Investitionsvorhaben, wie der Einstieg

eines mexikanischen Investors bei der Telekom Austria oder umgekehrt

die geplante Übernahme des deutschen Maschinenbauers Schuler durch

die Andritz AG könnte noch ihre Spuren in der Statistik des Jahres

2012 hinterlassen.

Weitere statistische Informationen sowie Tabellen und Grafiken

unter statistik.oenb.at und dieaktuellezahl.oenb.at

Rückfragehinweis: Pressesprecher Dr. Christian Gutlederer, Tel.:

+43-1-40420-6609, christian.gutlederer@oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Statistik Hotline

Tel.: (+43-1) 404 20-5555

mailto:statistik.hotline@oenb.at

http://www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

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OTS0049 2012-07-05/10:02

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