Von Ambar Warrick
Investing.com-- Die meisten asiatischen Währungen gaben am Freitag weiter nach und steuerten vor dem Hintergrund aggressiver Zinssignale der US-Notenbank Fed auf hohe Wochenverluste zu. Gleichzeitig stützten staatliche Interventionen am Devisenmarkt den japanischen Yen.
Der Yen legte am Freitag um 0,2 % auf 142,09 zum Dollar zu und hält damit Abstand von seinem in dieser Woche erreichten 24-Jahres-Tief. Wegen der Yen-Schwäche hatten die japanischen Behörden Berichten zufolge den Yen auf dem freien Markt gekauft, um die hiesige Währung zu stützen.
Dank der Intervention erholte sich der Yen vom Doppelschlag einer aggressiven Fed, während die BoJ ihre ultralockere Geldpolitik trotz des Drucks der steigenden Inflation und des nachlassenden Wachstums beibehielt. Nach fünf Verlustwochen in Folge steuert die japanische Währung auf ein Wochenplus von 0,6 % zu.
Dennoch bleiben die Aussichten für den Yen düster. Die BoJ ist derzeit die einzige Zentralbank der Welt, die weiterhin an negativen Zinssätzen festhält und somit einen anderen Weg einschlägt als andere Notenbanken, die ihre Kreditzinsen weiter erhöhen. Das hat die japanische Landeswährung in diesem Jahr erheblich unter Druck gesetzt und auch zu einer erheblichen Schwäche der japanischen Wirtschaft geführt.
Verluste erlitten auch die übrigen asiatischen Währungen. Belastend wirkt sich weiterhin die erneut unüblich große Zinserhöhung der US-Notenbank zur Wochenmitte aus. Auch fielen die Zinsprognosen der US-Notenbanker hawkisher aus als befürchtet.
Der Dollar-Index und sein korrespondierender Terminkontrakt notierten am Freitag weitgehend unverändert, hielten sich aber in der Nähe ihrer 20-Jahres-Hochs. Für diese Woche steuern beide Instrumente auf ein Plus von jeweils 1,5 % zu.
Auch die Renditen der US-Staatsanleihen rückten zum Leidwesen der asiatischen Märkte weiter vor.
Der chinesische Yuan gab um 0,2 % nach und erreichte mit 7,0957 gegenüber dem Dollar ein neues Zweijahrestief, während die indische Rupie um die Rekordtiefs von 81 pendelte. Beide Währungen dürften in dieser Woche jeweils etwa 1,8 % an Wert verlieren.
Der Yuan gehört in diesem Jahr zu den schwächsten asiatischen Währungen. Zur Stützung des Wirtschaftswachstums hat die People's Bank of China entgegen dem Trend weltweit steigender Kreditkosten die Zinsen gesenkt.
Auf der anderen Seite wertete der philippinische Peso um 0,2 % auf und erholte sich damit leicht von seinem Rekordtief, nachdem die Zentralbank des Inselstaates wie erwartet die Leitzinsen angehoben hatte. Wie die meisten anderen asiatischen Staaten sieht sich das Land angesichts steigender Rohstoffpreise mit einer hohen Inflation konfrontiert.
Auch die Verluste der Indonesischen Rupiah hielten sich in Grenzen. Die Zentralbank des Landes erhöhte am Donnerstag die Zinsen stärker als erwartet und stützte damit den Kurs der Rupiah.