Zürich, 02. Mär (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Montag aufgrund der schwachen Vorgaben aus den USA und aus Asien
nachgeben. Sorgen um den Zustand der US-Banken und der
Gesamtwirtschaft hatten die Überseemärkte am Freitag und Montag
tief ins Minus gedrückt. Der Dow Jones Index<.DJI> hatte den
tiefsten Stand seit zwölf Jahren markiert. Und die nachgebenden
US-Aktienfutures lassen weitere Einbussen der amerikanischen
Börsen erwarten.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
um 70 Punkte tiefer mit 4620 Zählern. Der
März-Kontrakt des SMI-Futures büsste 62 Punkte auf 4606
Zähler ein. Am Freitag war der Schweizer Leitindex vorübergehend
auf den tiefsten Stand seit Mai 2003 gefallen.
Auch in der Schweiz bleiben die Banken im Mittelpunkt.
Oswald Grübel hat in den Wochenendzeitungen das Terrain als
neuer UBS-Chef abgesteckt: Zwei bis drei Jahre werde er
mindestens brauchen, um UBS wieder profitabel zu machen. Und der
Markt muss mitspielen, sonst dauert es länger. Die Kosten müssen
weiter runter, sagte er der "NZZ am Sonntag". "Es wird sehr
lange dauern, bis die Bankgeschäfte wieder laufen wie zuvor.
Alle Banken müssen ihre Geschäftsmodelle den neuen Gegebenheiten
anpassen", sagte Grübel. In einem Interview der "Finanz und
Wirtschaft" sagte er, UBS habe weiterhin das Ziel, 2009 einen
Gewinn zu machen. "Die Märkte sind allerdings so volatil, dass
es schwierig ist, Prognosen zu stellen." Er hoffe nicht, dass
die Bank noch einmal neues Kapital aufnehmen müsse.
Ein Bericht des US-Anlegermagazins "Barron's" könnte die
Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB unterstützen. ABB
gehöre zu den Unternehmen, die von Präsident Barack Obamas
Plänen für saubere Energie profitierten.
Die Biotechnologiefirma Actelion muss in den USA
länger auf eine Indikations-Erweiterung für ihr Lungenmedikament
Tracleer warten, weil die Arzneimittelbehörde FDA während des
Zulassungsverfahrens neue Vorschriften eingeführt hat. Es geht
darum, dass Tracleer auch für die frühe Form von Bluthochdruck
im Lungenkreislauf (pulmonale arterielle Hypertonie, PAH)
eingesetzt werden darf.
Der Duty Free-Shop-Betreiber Dufry hat gewarnt, dass
die langfristigen Umsatzwachstumsziele im laufenden Jahr nicht
erreicht werden. Das sagte CEO Julian Diaz in einem Interview
der "Finanz und Wirtschaft".
Der Agrarchemiekonzern Syngenta könnte einem
Unternehmenssprecher zufolge ein Angebot für die
Pflanzenschutzsparte AgroSciences von Dow Chemical
erwägen, falls der US-Konzern den Geschäftsbereich zum Verkauf
stellt.
Bei Barry Callebaut wird der
Nennwertrückzahlungs-Abschlag von 11,50 Franken fällig.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)