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VORSCHAU-Verunsicherung an Wall Street bleibt groß

Veröffentlicht am 05.06.2010, 11:12
Aktualisiert 05.06.2010, 11:16

- von Caroline Valetkevitch -

New York, 05. Jun (Reuters) - Die US-Börsen dürften auch in der neuen Woche ganz unter dem Einfluss von Unsicherheitsfaktoren wie dem europäischen Schuldenkampf und den Arbeitsmarktdaten stehen. Die Folgen der Ölpest im Golf von Mexiko für Umwelt und Energieindustrie dürften ebenso wenig zur Beruhigung der Märkte beitragen. Somit bleiben als einziger Hoffnungsschimmer positive Konjunkturdaten wie Zahlen aus dem Einzelhandel. Diese könnten für frischen Wind sorgen, sollten sie denn Hinweise auf die Stärke der wirtschaftlichen Erholung liefern.

Schlüsseldaten könnten die am Freitag anstehenden Zahlen aus dem Einzelhandel für Mai sein, sagte Robert Froehlich, Geschäftsführer bei The Hartford Mutual Funds. Sollten sie gut ausfallen, dann könnten sie die durch den Arbeitsmarktbericht entstandenen Verluste wettmachen. Experten rechnen mit einem Plus von 0,2 Prozent nach 0,4 Prozent im April. Gespannt blicken die Anleger zudem auf den von der Universität von Michigan ermittelten Index des US-Verbrauchervertrauens, der ebenfalls am Freitag ansteht. Hier wird vorläufig mit einem Anstieg im Juni auf 74,5 Punkte gerechnet - nach 73,6 Punkten im Mai. Im Kalender der Börsianer stehen ferner die Handelsbilanz für April und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, beide Daten am Donnerstag.

Enttäuschende Daten vom Arbeitsmarkt, Sorgen über die Schuldenkrise in Europa und den dortigen Bankensektor hatten die Wall Street zum Wochenausklang auf Talfahrt geschickt. Die Zahl der Beschäftigten in den USA stieg zwar im Mai so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr. Dies war allerdings zum großen Teil auf Neueinstellungen des Staates für eine Volkszählung zurückzuführen und schürte so Bedenken über den Zustand der US-Wirtschaft. Auf den Magen schlugen den Börsianern zudem Äußerungen aus der Regierung Ungarns, wonach es wegen des großen Haushaltslochs des Landes nur noch eine geringe Chance gebe, eine ähnliche Krise wie in Griechenland zu vermeiden. Dies sei lediglich eine weitere Schuldensorge, die aus Europa herüberschwappe, sagt Michael Sheldon, Chef-Marktstratege bei RDM Financial.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> riss die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Zählern, der S&P<.SPX> schloss auf seinem tiefsten Stand seit Februar. Er fiel unter 1070 und 1065 Stellen, das Tagestief des Börsenabsturzes von Anfang Mai. Beide galten als charttechnische Unterstützungsmarken. Dies zeige, dass sich der Abwärtstrend von Ende April behauptet habe, sagt der Analyst Chris Burba von Standard & Poor's. Der Volatilitätsindex des US-Aktienmarktes<.VIX> kletterte parallel zum Einbruch der Indizes kräftig an. Er stieg um 20,4 Prozent auf 35,48 Stellen. Das Maß gilt als Barometer für die Angst und die Nervosität der Anleger.

(bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Boris Berner)

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