(mit Schlusskursen)
Zürich, 22. Jan (Reuters) - Trotz enttäuschender
Unternehmens- und Konjunkturdaten hat die Schweizer Börse am
Donnerstag fester geschlossen. Ein grosser Teil der Gewinne
verflüchtigte sich allerdings wieder. Nach der schwachen
Eröffnung der US-Aktienmärkte akzentuierten sich am Nachmittag
die Gewinnmitnahmen, die im Anschluss an den die enttäuschenden
Quartalszahlen des weltgrössten Handy-Produzenten Nokia
und den pessimistischen Marktausblick des
italienischen Autokonzerns Fiat eingesetzt hatten.
Microsoft und eBay verfehlten die
Ergebniserwartungen. Dank der festen Banken und dem stabilen
Schwergewicht Novartis konnte sich der Markt aber im
Plus halten.
Der SMI <.SSMI> schloss nach einem volatilen Verlauf noch
0,5 Prozent fester mit 5329 Punkten, nachdem er am Vormittag
fast drei Prozent im Plus gelegen war. Der breite SPI <.SSHI>
war mit Zählern ebenfalls 0,4 Prozent höher.
Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit Suisse
gaben zwar einen Teil ihrer Gewinne wieder ab, das
Kursplus war mit 8,6 beziehungsweise 5,3 Prozent aber noch immer
deutlich. Und das, obwohl die US-Konkurrenten nach kräftigen
Anstiegen am Vortag heftig unter Druck standen.
Bei den Versicherungen fiel Swiss Life mit einem
Anstieg von 1,5 Prozent auf. Sie kommen dieses Jahr allerdings
auf ein Kursminus von fast einem Fünftel nach einem Wertschwund
von drei Viertel im Vorjahr.
Die Aktien von Swiss Re sackten 7,7 Prozent ab. Im
Markt war von neuen Sorgen über das Engagement des
Rückversicherers in Anleihen schlechter Qualität die Rede. Swiss
Re wollte das nicht kommentieren.
Auch aus dem Pharmakonzern Roche und dem
Nahrungsmittelriesen Nestle zogen die Anleger ihr Geld
ab. Die Roche-Genussscheine büssten 0,7 Prozent ein und Nestle
fiel 0,5 Prozent. "Immer wenn die Aussichten für zyklische und
Finanzwerte günstiger eingestuft werden, leiden defensive
Titel", sagte ein Händler. Novartis hingegen schloss marginal im
Plus.
Uneinheitlich präsentierten sich die zyklischen Werte.
Während die Aktien der auf Infrastruktur und Versorgung
ausgerichteten Unternehmen wie ABB , Syngenta
oder Sulzer höher gehandelt wurden, verloren die in mit
Schwierigkeiten kämpfenden Segmenten wie der Auto- und
Textilindustrie tätigen Georg Fischer oder Rieter
deutlich an Wert.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)