* Griechischer Bankenindex fällt auf 14-Jahres-Tief
* Anleger hoffen auf Aufstockung bei VW-Angebot für MAN
* Kaufempfehlung treibt ProSiebenSat.1 hoch
(neu: S&P-Rating für Griechenland, MAN, Pro7Sat.1)
Frankfurt, 09. Mai (Reuters) - Die Unsicherheit über die
Zukunft des hoch verschuldeten Griechenland hat Aktienanleger am
Montag zu Gewinnmitnahmen veranlasst. Der Dax<.GDAXI> rutschte
bis zum frühen Nachmittag um 1,3 Prozent auf 7392 Punkte ab.
Auch die meisten übrigen europäischen Indizes gaben nach: Der
EuroStoxx<.STOXX50E> verlor fast zwei Prozent. "Die Investoren
sind sehr vorsichtig", sagte ein Händler. Zwar werde ein
Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone für äußerst
unwahrscheinlich gehalten. Doch sei die Schuldenkrise wieder in
aller Munde. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) stufte
die Kreditwürdigkeit Griechenlands herunter.
Unter Druck gerieten vor allem die Finanzwerte. So zählten
im Dax die Aktien der Allianz, der Deutschen
Bank und der Commerzbank mit Abschlägen von
bis zu knapp drei Prozent zu den größten Verlierern. Im
EuroStoxx verloren Axa, BNP Paribas und
Unicredit bis zu 2,8 Prozent. Der griechische
Bankenindex<.FTATBNK> fiel um bis zu drei Prozent auf ein
14-Jahres-Tief.
Im Fokus der Anleger stand zudem das am Mittag vorgelegte
Angebot von VW für den Lastwagenbauer MAN,
mit dem die Wolfsbuger nach mehrjährigen Verhandlungen den Weg
zur Bildung eines Lkw-Riesen zusammen mit ihrer schwedischen
Tochter Scania näher kommen wollen. Die MAN-Aktien
führten mit einem Gewinn von beinahe drei Prozent auf 99,24 Euro
die Dax-Gewinnerliste an. "Das Angebot hat Phantasie ausgelöst,
dass VW sein Angebot aufstocken muss", sagte BHF-Bank-Analyst
Aleksej Wunrau. Volkswagen bietet 95 Euro je MAN-Stammaktie. Der
Scania-Kurs raste an der Stockholmer Börse um bis zu fast zehn
Prozent in die Höhe, was Wunrau auf Erleichterung darüber
zurückführte, dass VW nicht über Scania für MAN bietet.
VW-Aktien verloren knapp zwei Prozent.
ThyssenKrupp-Aktien profitierten weiter von den am
Freitag bekanntgegebenen Konzern-Umbauplänen und stiegen um ein
Prozent. Die mit Dividendenabschlägen gehandelten Aktien von
BASF und Metro notierten bis zu vier Prozent
im Minus.
ÜBERNAHMESPEKULATIONEN IM SDAX
Im MDax<.MDAXI> führten ProSiebenSat.1 die
Gewinnerliste an, die von einer Kaufempfehlung der Citigroup
profitierten und 2,6 Prozent zulegten. Das Unternehmen gehöre zu
den Profiteuren der starken Konjunkturaussichten für Deutschland
und Skandinavien, schrieb Analyst Thomas Singlehurst in einem
Kommentar.
Im TecDax<.TECDAX> zogen nach der Anhebung er Prognose für
das Konzern-Betriebsergebnis die Aktien von Jenoptik um
fünf Prozent an. Telefonbauer Gigaset überzeugte mit
seinem Quartalsbericht viele Anleger. Der Aktienkurs stieg um
3,8 Prozent.
Im Kleinwerte-Index SDax<.SDAXI> sorgten Elexis mit
ein einem Kurssprung von bis zu 19 Prozent auf 20,17 Euro für
Aufsehen. Damit waren die Papiere des Maschinenbauers so teuer
wie seit drei Jahren nicht mehr. Konkurrent SMS hatte eine
Kaufofferte vorgelegt und bietet den Elexis-Eignern jeweils 19
Euro für ihre Papiere.
(Reporter: Hakan Ersen und Andrea Lentz; redigiert von Jörn
Poltz)