Zürich, 04. Nov (Reuters) - Die neuerliche Geldspritze der US-Notenbank
Fed und eine Reihe guter Firmenergebnisse aus dem In- und Ausland haben am
Donnerstag der Schweizer Börse kräftig Auftrieb verliehen. Die Fed will
über die kommenden Monate mittels Anleihenkäufen rund 600 Milliarden Dollar
in den Markt pumpen, um so der lahmenden US-Konjunktur auf die Sprünge zu
helfen. Laut Händlern quittierten Anleger die Ankündigung mit einem
deutlich höheren Risikoappetit.
Der Leitindex SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss 1,4 Prozent höher
auf 65601 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg 1,3 Prozent auf 5866 Zähler.
Das neue Stimulierungspaket aus den USA sorgte insbesondere bei Banken
und Aktien zyklischer Firmen für kräftige Kursgewinne: UBS und
Credit Suisse legten drei Prozent zu. ABB, Adecco
Holcim, Swatch
profitierten von den besseren Konjunkturaussichten und gewannen zwei bis
drei Prozent. Dagegen hinkten die defensiven Pharmawerte dem Markt
hinterher - Roche waren unverändert und Novartis
verloren 0,7 Prozent.
Im Mittelpunkt standen die Aktien von Swiss Re , die um sieben
Prozent in die Höhe schossen. Der Rückversicherer übertraf mit dem
Quartalsbericht die Erwartungen der Analysten klar. Der Gewinn wurde im
dritten Quartal verdoppelt. Zudem kann sich Swiss Re früher als erwartet
aus den Armen des US-Investors Warren Buffett befreien und die
Wandelanleihe vorzeitig tilgen. Das wird im vierten Quartal mit rund einer
Milliarde Dollar negativ zu Buche schlagen.
Dagegen verfehlte der Versicherer Zurich Financial wegen
unvorhergesehener Ereignisse im abgelaufenen Quartal die Schätzungen.
Händler zeigten sich überrascht, über ein Abschreiber von 104 Millionen
Dollar in Russland. Damit hat Zurich im laufenden Jahr bereits Belastungen
und Wertminderungen von über 700 Millionen Dollar verbucht. Die Aktie
verlor 1,5 Prozent.
Auch der Sanitärtechniker Geberit und der Schokoladehersteller
Barry Callebaut übertrafen die Erwartungen. Beide Aktien legten
zu.
Gewinnmitnahmen nach dem starken Kursanstieg drückten die Titel des
Logistikkonzerns Panalpina ins Minus. Das Ergebnis habe den
Erwartungen in etwa entsprochen, hiess es.
Weiter im Aufwind waren die Papiere und Anrechte des
Stahlkonzerns Schmolz + Bickenbach. Die Aktien waren im Sog der
Bilanzsanierung massiv unter Druck geraten.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)