New York, 03. Mai (Reuters) - Beflügelt von einer
Mega-Fusion in der Luftfahrtbranche und Milliardenhilfen für
Griechenland haben die US-Aktienbörsen am Montag freundlich
eröffnet. Der Lufthansa-Partner United und
Continental schließen sich zur weltgrößten Airline
zusammen. Entstehen soll ein Unternehmen mit 29 Milliarden
Dollar Umsatz, 90.000 Mitarbeitern und knapp 700 Flugzeugen.
Zudem profitierten die Märkte von den Details zum 110 Milliarden
Euro schweren Rettungspaket für Griechenland, das die
Finanzminister der Euro-Zone am Sonntag in Brüssel beschlossen
hatten. "Das Paket für Griechenland unterstützt die Märkte.
Allerdings könnte die Erleichterung nur von kurzer Dauer sein",
sagte Peter Cardillo von Avalon Partners in New York.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg in den
ersten Handelsminuten um 0,6 Prozent auf 11.076 Punkte. Der
breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 0,7 Prozent auf 1195
Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> erhöhte
sich um ebenfalls 0,7 Prozent auf 2479 Punkte.
Im Blickpunkt des Börsengeschehens stand der Zusammenschluss
der beiden Fluggesellschaften. Händler honorierten die Pläne mit
Käufen. United-Airlines-Papiere kletterten um 3,3 Prozent,
Continental-Aktien um 2,7 Prozent.
Zu den Gewinnern zählten auch die Aktien der US-Bank Goldman
Sachs mit einem Plus von 1,5 Prozent. Zuvor hatte
Starinvestor Warren Buffett dem Geldhaus trotz Betrugsvorwürfen
Rückendeckung gegeben.
Ebenfalls gefragt waren die Anteilsscheine von Ford.
Das Papier verteuerte sich um 2,8 Prozent. Der Autobauer wollte
am Montagabend seine Absatzzahlen für April vorlegen.
Die Aktien von Dollar Thrifty stiegen um 15 Prozent
auf 50,45 Dollar. Der US-Autovermieter Avis hatte zuvor
mitgeteilt, Interesse an den kleineren Rivalen zu haben und
dabei mehr bieten zu wollen als Hertz. Hertz hatte vor
einigen Tagen mitgeteilt, Dollar Thrifty für 1,2 Milliarden
Dollar oder rund 41 Dollar pro Aktie kaufen zu wollen.
Unterstützung kam auch von der Konjunkturseite. Die
US-Verbraucher steigerten ihre Ausgaben im März den sechsten
Monat in Folge. Die Konsumausgaben kletterten um 0,6 Prozent.
Damit war der Anstieg stärker als im Februar, als die Ausgaben
um 0,5 Prozent zulegten. Von Reuters befragte Analysten hatten
aktuell mit plus 0,6 Prozent gerechnet.
Abgestraft wurden dagegen die Aktien des britischen
Ölkonzerns BP. Seine in den USA gehandelten Papiere
fielen um mehr als sechs Prozent. Angesichts der möglicherweise
größten Umweltkatastrophe in den USA wächst der Druck auf BP,
für den derzeit auf 14 Milliarden Dollar geschätzten Schaden
aufzukommen. BP ist der Haupteigner der Plattform, aus deren
Bohrlöchern Öl ins Meer entweicht und das sensible Öko-System
bedroht.
(Reporter: Angela Moon; bearbeitet von Birgit Mittwollen;
redigiert von Ralf Bode)