* Intel überrascht mit starken Zahlen und Ausblick
* Investmentbanking treibt Gewinn bei JPMorgan hoch
* Kreise: VW verabschiedet sich von Lkw-Dreierallianz
(neu: Schlusskurse, Volkswagen, Metro)
Frankfurt, 14. Apr (Reuters) - Starke Geschäftszahlen aus
der Technologiebranche und von der US-Großbank JPMorgan
Chase haben Aktien-Anleger am Mittwoch wieder
zuversichtlich gestimmt. Der Dax<.GDAXI> schloss 0,8 Prozent
höher bei 6278 Punkten und damit knapp unter seinem am Mittag
erreichten Jahreshoch von 6305 Zählern. "Intel hat die
Markterwartungen deutlich übertroffen - ein weiterer Beweis für
eine starke Erholung im Technologiebereich", sagte
Aktienstratege Henk Potts von Barclays Wealth. Der
EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone gewann 0,7 Prozent auf
3008 Zähler.
Unterstützung erhielten die Aktienmärkte zudem von
US-Konjunkturdaten, die Analysten zufolge größtenteils besser
als erwartet ausgefallen waren. So waren die
Einzelhandelsumsätze in der weltgrößten Volkswirtschaft
überraschend kräftig gestiegen. Volkswirte werteten dies als
Zeichen für eine andauernde Konjunkturerholung. Die US-Börsen
verbuchten im frühen Geschäft Kursgewinne.
Im Fokus standen Technologiewerte, der europäische
Stoxx-Branchenindex<.SX8P> stieg um 1,2 Prozent. Der weltgrößte
Halbleiterkonzern Intel hatte mit seinen am Dienstagabend
veröffentlichen Geschäftszahlen bei Umsatz und Gewinn besser
abgeschnitten als vom Markt erwartet und einen optimistischen
Ausblick geliefert. Intel-Aktien gewannen gut drei Prozent. In
Paris verteuerten sich die Papiere des IT-Dienstleisters Atos
Origin nach zuversichtlichen Aussagen zum
Geschäftsverlauf um 4,4 Prozent, was die Papiere des größeren
Konkurrenten Cap Gemini um 5,7 Prozent nach oben trieb.
Der Optimismus übertrug sich auf den deutschen Markt. Im Dax
gehörten die Aktien des Chipkonzerns Infineon mit
einem Plus von 2,8 Prozent zu den größten Gewinnern. Im
TecDax<.TECDAX> legten die Titel des Chipentwicklers Dialog
Semiconductor und des für die Branche arbeitenden
Spezialmaschinenbauers Aixtron um bis zu 2,6 Prozent
zu. An der Pariser Börse zogen die Anteilsscheine des
Infineon-Konkurrenten STMicroelectronics um 2,7 Prozent
an.
JPMORGAN ZIEHT DEUTSCHE FINANZWERTE MIT
Zur Zuversicht der Investoren trug auch der überraschend
hohe Gewinn der zweitgrößten US-Bank JPMorgan Chase bei.
Der Überschuss je Aktie stieg auf 74 US-Cent und übertraf damit
die durchschnittlichen Erwartungen von Reuters befragter
Analysten um zehn US-Cent. JPMorgan-Aktien kletterten um 1,5
Prozent und steckten damit die europäischen Finanzwerte an. Im
Dax verteuerten sich Deutsche Bank um 3,1 Prozent,
Commerzbank um 2,2 Prozent.
Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> kletterten
Postbank-Titel um 4,4 Prozent. Börsianer machten
Spekulationen auf eine baldige Übernahme des Instituts durch die
Deutsche Bank verantwortlich. "Auslöser ist der Zeitungsbericht
über die geplante Zusammenlegung der IT", sagte einer von ihnen.
Auf der Gewinnerseite im Dax standen auch die
Volkswagen-Vorzüge mit einem Plus von 3,2 Prozent.
Wie Reuters aus Kreisen erfuhr, hat sich der größte europäische
Autobauer von Plänen für einen Dreibund aus den beiden
Lkw-Bauern MAN und Scania sowie der eigenen
Nutzfahrzeugsparte verabschiedet.
Dax-Schlusslicht waren die Aktien des Handelskonzerns
Metro mit einem Minus von 1,7 Prozent. Der Sanierer von
Karstadt erklärte in einem Reuters-Interview, er sehe
wenig Chancen für einen Zusammenschluss des insolventen
Kaufhausbetreibers mit dem Konkurrenten Kaufhof. Metro strebte
ein Zusammengehen von Karstadt und seiner Tochter Kaufhof unter
dem Dach einer Deutschen Warenhaus AG an.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)