FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag erstmals seit über einem Jahr unter 1,05 US-Dollar gefallen. Kurzzeitig sank der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,0497 Dollar. Am späten Nachmittag erholte sich der Euro jedoch und legte auf 1,0569 Dollar zu. Er machte so seine Tagesverluste vollständig wett. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0533 (Mittwoch: 1,0629) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9493 (0,9408) Euro.
Die Nervosität am Devisenmarkt bleibt hoch. Der Dollar hat zuletzt durch den Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November erheblich Aufwind bekommen. Dieser hatte im Wahlkampf Steuersenkungen sowie höhere Einfuhrzölle versprochen, was den Inflationsdruck erhöhen und die US-Notenbank bei künftigen Zinssenkungen vorsichtiger agieren lassen dürfte.
Die am Nachmittag veröffentlichten Zahlen zu den US-Erzeugerpreisen stützen den Dollar nicht. Die Jahresrate stieg im September von 1,9 Prozent im Vormonat auf 2,4 Prozent. Volkswirte hatten lediglich mit 2,3 Prozent gerechnet. Gleichzeitig ging die Zahl der Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe weiter zurück. Die Daten sprechen eher für ein vorsichtiges Vorgehen der Fed bei weiteren Zinssenkungen.
An den Märkten wird aber weiterhin damit gerechnet, dass die US-Notenbank im Dezember erneut die Zinsen senken wird. Unklar ist jedoch, wie sie im kommenden Jahr weiter vorgeht. Es wird erwartet, dass Trump Druck ausüben wird und die Notenbank zu stärkeren Zinssenkungen drängen wird, auch falls die Inflation wieder steigen sollte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83158 (0,83413) britische Pfund, 164,24 (164,71) japanische Yen und 0,9369 (0,9379) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.566 Dollar. Das waren sechs Dollar weniger als am Vortag.