FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag bis zum Mittag leicht nachgegeben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0870 Dollar. Der Wechselkurs entfernt sich damit etwas von seinem höchsten Stand seit etwa neun Monaten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0871 Dollar festgesetzt.
Konjunkturdaten fielen zwar besser aus als erwartet, konnten dem Euro aber keinen Auftrieb verleihen. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Januar erstmals seit einem halben Jahr wieder in den Wachstumsbereich. Die Aussichten für die Konjunktur haben sich also wieder aufgehellt. Einige Bankvolkswirte warnten allerdings, dass die Gefahr einer Rezession noch nicht gebannt sei. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, nannte etwa die noch nicht voll wirksamen Zinsanhebungen der Notenbanken als Belastungsfaktor.
Unter Druck stand am Mittag das britische Pfund. Die Währung wurde von schwachen Wirtschaftszahlen belastet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P fiel im Januar auf ein Zweijahrestief und liegt mittlerweile seit einem halben Jahr in dem Bereich, der auf wirtschaftliche Schrumpfung schließen lässt. S&P-Ökonom Chris Williamson nannte sowohl kurzfristige Belastungsfaktoren wie Streiks und die hohen Energiekosten. Zudem verwies er auf strukturelle Probleme wie den Arbeitskräftemangel und Handelsprobleme im Zusammenhang mit dem Brexit.
Am Nachmittag steht in den USA ebenfalls der Einkaufsmanagerindex von S&P auf dem Programm. Allerdings kommt der Kennzahl nicht die Aufmerksamkeit zu wie der europäischen, da in den Vereinigten Staaten mit dem ISM-Index ein alteingesessener Indikator zur Verfügung steht. Dieser wird jedoch etwas später im jeweiligen Berichtsmonat veröffentlicht.