FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag unter Druck geraten. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0812 US-Dollar. Nach einem eher schwachen US-Arbeitsmarktbericht war der Euro zuvor noch kurzzeitig bis auf 1,0882 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0844 (Donnerstag: 1,0868) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9221 (0,9201) Euro.
In den USA ist die Arbeitslosenquote unerwartet und deutlich gestiegen. Die Beschäftigung legte zwar etwas stärker als erwartet zu. Allerdings wurden die beiden Vormonatswerte deutlich nach unten revidiert. Zudem blieb die Lohnentwicklung hinter den Erwartungen zurück.
Ein schwächerer Arbeitsmarkt erleichtert der US-Notenbank Fed die Inflationsbekämpfung. "Die Anzahl der neu geschaffenen Stellen hat sich über die vergangenen Monate hinweg abgeschwächt", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Die Fed kann also im September guten Gewissens von einer weiteren Zinsanhebung absehen." Der Zinsgipfel sei erreicht.
Der US-Dollar erholte sich aber rasch von seinen Verlusten. Schließlich hat sich die Stimmung in der US-Industrie im August stärker als erwartet aufgehellt. Zudem stiegen im Juli die Bauinvestitionen stärker als erwartet.
Die EZB gibt unterdessen weiter keine klaren Signale für ihre Zinsentscheidung Mitte September. "Unsere Optionen sind bei dieser Sitzung offen, wie auch auf den folgenden", sagte der Chef der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau. Allerdings befinde sich die EZB "nahe oder sehr nahe" am Zinsgipfel, ab dem keine zusätzlichen Erhöhungen mehr notwendig seien. Zugleich sei man weit davon entfernt, über Zinssenkungen nachzudenken.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85538 (0,85718) britische Pfund, 157,47 (158,49) japanische Yen und 0,9574 (0,9584) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1936 Dollar gehandelt. Das rund 5 Dollar weniger als am Vortag.