FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch angesichts der Verschärfung des russischen Vorgehens im Krieg gegen die Ukraine unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 0,9895 US-Dollar. Vor der Teilmobilmachung in Russland hatte der Euro noch bei 0,9970 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9906 (Dienstag: 0,9986) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0095 (1,0014) Euro.
Der Dollar als wichtigste Reservewährung legte zu, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilmachung wegen des Ukraine-Kriegs ausgerufen hatte. Zugleich kündigte er an, "Referenden" in den besetzten Gebieten der Ukraine über einen Beitritt zu Russland zu unterstützen. Die ohnehin schlechten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen dürften sich infolgedessen weiter eintrüben.
Gespannt warten die Märkte auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend. Angesichts der hohen Inflation wird überwiegend mit einer erneut kräftigen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Selbst ein noch größerer Schritt wird an den Märkten nicht ganz ausgeschlossen. Die Marktreaktion hängt laut Dekabank auch von den Kommentaren von Notbankchef Jerome Powell und von der Revision der Konjunkturprognosen sowie den Projektionen für die Leitzinsen ab.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87335 (0,87395) britische Pfund, 142,66 (143,34) japanische Yen und 0,9549 (0,9644) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1667 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar mehr als am Vortag.