NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat zum Ende einer turbulenten Woche leicht nachgegeben. Zuletzt wurden am Freitagmorgen für die Gemeinschaftswährung 1,0779 US-Dollar bezahlt und damit etwas weniger als am Vorabend. Da war der Kurs nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zunächst ein klein wenig unter Druck geraten, hatte sich dann aber berappelt und wieder um die Marke von 1,08 Dollar geschwankt.
Die Fed hatte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent reduziert. Diese Entscheidung und die folgende Pressekonferenz mit dem Fed-Chef Jerome Powell hätten wenig Neues zutage gebracht, schrieben die Devisen-Experten der Commerzbank (ETR:CBKG) am Freitag in einem Marktkommentar. "Dementsprechend reagierte der US-Dollar auch nahezu kaum auf die Ereignisse, was nach der aufregenden Woche sicherlich für viele Marktteilnehmer auch eine angenehme Erholung war."
So war der Eurokurs am Mittwoch angesichts des Sieges des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl stark unter Druck geraten und zunächst von deutlich über 1,09 Dollar auf weniger als 1,07 Dollar gefallen. Der Grund: Sollte die Trump-Regierung ihre Wahlkampfversprechen wahr machen und Steuern senken sowie Einfuhrzölle erhöhen, könnte das den Inflationsdruck verstärken und die Fed bei ihrer Zinspolitik wieder vorsichtiger werden lassen.
"Der Dollar kann in den nächsten Wochen und Monaten durchaus noch etwas zulegen, wenn die Folgen des Trump-Wahlsieges vollständig eingepreist werden", so die Commerzbank-Experten. Allerdings sei das Potenzial begrenzt; die wesentlichen Folgen seien schon eingepreist. Auf mittlere Frist dürfte sich zudem eine weitere Dollar-Stärke nicht als nachhaltig erweisen. "Zum einen, weil die tatsächliche Politik der Trump-Administration hinter ihren Ankündigungen zurückbleiben dürfte. Und zum anderen, weil die inflationären Effekte von der Fed akzeptiert werden dürften.