FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag wenig verändert bei 1,09 US-Dollar notiert. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0906 Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor dem Wochenende noch etwas niedriger auf 1,0884 Dollar festgesetzt.
Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro nur kurz. Er erholte sich rasch wieder. Das vielbeachtete Ifo-Geschäftsklima fiel im Juni auf den niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr. Der Rückgang war stärker als erwartet. Besonders deutlich trübten sich die Erwartungen der Unternehmen ein. Aber auch die Beurteilung der aktuellen Lage verschlechterte sich.
"Es braut sich ein konjunkturelles Unwetter zusammen", kommentierte Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Dekabank. "Die Unternehmen spüren in ihren Auftragsbüchern immer deutlicher die Bremsspuren der restriktiven Geldpolitik hierzulande, aber auch bei wichtigen Handelspartnern Deutschlands." Laut Jens-Oliver Niklasch, Analyst Landesbank Baden-Württemberg, befindet sich Deutschland mitten in einer Rezession. "Eine Konjunkturerholung rückt einstweilen in weite Ferne."
Die türkische Lira steht unterdessen weiter unter Druck. Sie sank zu Euro und Dollar auf neue Rekordtiefs. Die Leitzinsanhebung um 6,5 Prozentpunkte am Donnerstag hat nicht zu einer Stabilisierung der Lira geführt. Nach Einschätzung vieler Ökonomen ist die Anhebung angesichts der hohen Inflation zu niedrig ausgefallen. Laut Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann hat man nach dem personellen Neuanfang in der Notenbank eine einmalige Chance verpasst.