FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat vor dem Wochenende zugelegt und ist über die Marke von 1,13 US-Dollar gestiegen. Am Freitagmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1319 Dollar und damit so viel wie seit mehr als zwei Wochen nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1264 Dollar festgesetzt.
Am Markt wurde die Euro-Stärke vor allem mit dem schwächeren Dollar erklärt, der auch zu vielen anderen Währungen nachgab. Ein Grund sei die recht gute Stimmung an den Börsen. Der Dollar als globale Reservewährung sei deshalb nicht mehr so stark gefragt gewesen. Unter Druck stand erneut die türkische Lira. Gegenüber dem Dollar betrugen die Verluste mehr als ein Prozent, zum Euro fast zwei Prozent. Fachleute erklären die Schwäche vor allem mit politischen Faktoren. Die Skepsis gegenüber der Partei von Staatschef Erdogan, der AKP, ist groß, weil sie einige wichtige Resultate der Kommunalwahlen anzweifelt. Hauptstreitpunkt ist das Ergebnis in der Metropole Istanbul, wo eine Wahlwiederholung angestrebt wird. Darüber hinaus leidet das Land unter wirtschaftlichen Problemen. Im zweiten Halbjahr 2018 war die Türkei in die Rezession gerutscht. Am Nachmittag steht in den USA das Konsumklima der Universität Michigan auf dem Programm. Es gilt als wichtiger Indikator für den privaten Konsum. Auf der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) wollen sich EZB-Chefökonom Peter Praet und der britische Notenbankchef Mark Carney äußern.