FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed wieder über 1,08 US-Dollar gestiegen. Er hat damit einen Teil der deutlichen Kursverluste vom Vortag wettgemacht. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0818 Dollar. Im frühen Handel hatte sie noch rund einen Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0785 (Mittwoch: 1,0695) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9272 (0,9350) Euro.
Am Mittwoch hatte der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen den Dollar gestützt. Der Euro war zeitweise unter 1,07 Dollar gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit etwa vier Monaten.
Am Abend steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank im Fokus. Es wird mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. "Es gibt gute Argumente dafür, dass die Fed erst einmal vorsichtig vorgehen wird und keine weiteren großen Schritte über 0,25 Prozentpunkte hinaus erwägt", sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank (ETR:CBKG). Sie verweist auf das robuste Wirtschaftswachstum in den USA und auf die immer noch erhöhte Inflation. Zuletzt sei der Rückgang der Kerninflation ins Stocken geraten, sagte Praefcke.
Allerdings dürfte auf der anschließenden Pressekonferenz auch der Wahlausgang in den USA zum Thema werden. Schließlich hatte Trump während seiner ersten Amtszeit die Notenbank immer wieder heftig kritisiert und Zinssenkungen zur Stützung der Konjunktur gefordert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83185 (0,83223) britische Pfund, 165,71 (165,05) japanische Yen und 0,9432 (0,9368) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.696 Dollar. Das waren 37 Dollar mehr als am Vortag.