FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zugelegt. Unerwartet schwache Daten vom US-Arbeitsmark hatten die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich über 1,08 US-Dollar gehievt, bevor der Schwung wieder nachließ. Zuletzt notierte der Eurokurs bei 1,0763 Dollar und damit etwas höher als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0744 (Donnerstag: 1,0698) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9307 (0,9347) Euro.
Die US-Wirtschaft hatte im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, und die Arbeitslosenquote stieg entgegen den Prognosen leicht an. Zudem schwächte sich das Lohnwachstum überraschend etwas ab. Die Jobdaten sorgten denn auch zunächst für zunehmende Zinssenkungserwartungen, was den Dollar entsprechen belastete und den Euro stütze.
Zudem hatte sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor im April unerwartet verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management sackte auf den tiefsten Stand seit Ende 2022. Allerdings stieg die Preiskomponente dieses wichtigen Stimmungsindikators überraschend deutlich. Dies nahm den Zinssenkungserwartungen wieder etwas den Wind aus den Segeln, sodass der Dollar zum Euro entsprechend etwas zulegte.
Die norwegische Krone legte gegenüber allen anderen wichtigen Währungen zu. Auslöser war die Zinsentscheidung der dortigen Notenbank: Die Währungshüter hielten ihre Geldpolitik erwartungsgemäß straff und deuteten an, dass sich daran so bald nichts ändern dürfte. Die Analysten von Capital Economics begründeten die Haltung der Notenbank mit der immer noch hohen Inflation ohne Energie und Lebensmittel. Offenbar sei beabsichtigt, die Geldpolitik bis ins kommende Jahr hinein nicht zu lockern.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85573 (0,85538) britische Pfund, 164,62 (165,63) japanische Yen und 0,9744 (0,9759) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2287 Dollar gehandelt. Das waren etwa 17 Dollar weniger als am Donnerstag.