FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag weiter zugelegt und den höchsten Stand seit etwa drei Monaten erreicht. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1396 US-Dollar und damit so viel wie seit Ende März nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag noch auf 1,1316 Dollar festgesetzt.
Der US-Dollar ist zu allen wichtigen Währungen unter Druck geraten. Weiterhin lasten die Erwartungen auf Zinssenkungen auf dem Dollar. Das gesunkene Ifo-Geschäftsklima drückte in diesem Umfeld den Eurokurs nicht. Deutschlands wichtigstes wirtschaftliches Stimmungsbarometer trübte sich im Juni zum dritten Mal in Folge ein und fiel auf den tiefsten Stand seit Ende 2014. Allerdings hatten Ökonomen mit dem Rückgang gerechnet. Bankanalysten führten die trübere Stimmung zum einen auf die von den USA ausgehenden Handelskonflikte zurück. Deutlich zulegt hat die türkische Lira. Gegenüber dem US-Dollar gewann sie mehr als ein Prozent an Wert. Fachleute verwiesen auf den Ausgang der wiederholten Bürgermeisterwahl in Istanbul und die Anerkennung des Wahlsiegs des Oppositionskandidaten Ekrem Imamoglu durch die Regierung. Die Analysten der italienischen Großbank Unicredit (MI:CRDI) wiesen jedoch darauf hin, dass nach wie vor denkbar sei, dass sich die Regierung gegen das Resultat wende. Allerdings sei dies angesichts des hohen Siegs Imamoglus eher unwahrscheinlich.