NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat sich am Mittwoch nach deutlichen Verlusten am Vortag über 1,12 US-Dollar stabilisiert. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1219 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1215 (Dienstag: 1,1223) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8917 (0,8910) Euro.
Am Nachmittag stützten enttäuschend ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA die Gemeinschaftswährung. Im Juni war die Zahl der Baugenehmigungen überraschend gefallen. Bei den Baubeginnen war der Rückgang im Juni zudem etwas stärker als erwartet ausgefallen.
Nach Einschätzung der Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank (DE:CBKG) ist der Devisenmarkt derzeit "hin- und hergerissen". Auf der einen Seite wird mittlerweile fest mit mindestens zwei Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed bis zum Ende des Jahres gerechnet, die erste bereits auf der Fed-Sitzung Ende Juli. Dagegen wachsen aber wiederum am Markt Zweifel an allzu starken Zinssenkungen, nachdem wichtige amerikanische Konjunkturdaten in den vergangenen Tagen überraschend stark ausgefallen waren.
Zuletzt hatte US-Notenbankchef Jerome Powell erneut seine Bereitschaft für eine Lockerung der Geldpolitik deutlich gemacht. Die Fed werde Abwärtsrisiken für die Wirtschaft "genau beobachten" und falls nötig "angemessen handeln", hatte Powell am Vorabend gesagt. Unsicherheiten hätten zugenommen. Er verwies auf Handelskonflikte und das schwächere Wachstum der Weltwirtschaft.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90340 (0,90260) britische Pfund, 121,42 (121,13) japanische Yen und 1,1095 (1,1075) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1414 Dollar gehandelt. Das waren etwa acht Dollar weniger als am Vortag.