FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch mit Kursgewinnen auf die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell reagiert. Am Nachmittag kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1255 US-Dollar, zuvor hatte sie noch fast einen halben Cent niedriger notiert. Zuletzt kostete ein Euro 1,1238 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1220 US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8913 Euro.
Bei einer Rede vor dem US-Repräsentantenhaus, die schon vorab öffentlich worden war, bestätigte US-Notenbankchef Powell die Erwartungen der Finanzmärkte nach einer Leitzinssenkung im Juli. "Die Unsicherheit um Handelskonflikte und Sorgen um die Weltwirtschaft lasteten zuletzt auf dem Ausblick für die US-Wirtschaft", sagte er. Eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gilt als wahrscheinlich. Der Eurokurs sowie der Goldpreis legten nach den Aussagen deutlich zu.
Am Vormittag hatte der Euro durch überraschend starke Konjunkturdaten aus Frankreich bereits Auftrieb bekommen. Im Mai war die Industrieproduktion der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die französische Produktion profitierte von Zuwächsen im Energiesektor, aber auch der Bausektor und die Autoindustrie legten zu.
Auch dem britischen Pfund verhalfen solide Produktionsdaten am Mittwoch zu einem Anstieg. Am Dienstag hatte die britische Währung noch zeitweise den tiefsten Stand seit April 2017 erreicht. Grund dafür bleibt die zunehmende Sorge vor einem chaotischen Brexit.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89928 (0,89975) britische Pfund, 122,20 (121,93) japanische Yen und 1,1133 (1,1137) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1407 Dollar gehandelt. Das waren etwa 9,70 Dollar mehr als am Vortag.