NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch mit der Aussicht auf einen weiteren Anstieg der US-Ölvorräte und der Hoffnung auf eine Entspannung der Ukraine-Krise gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 108,36 US-Dollar. Das waren 62 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 93 Cent auf 100,55 Dollar.
"Am Ölmarkt richtet sich der Fokus auf die reichliche Versorgung des US-Marktes, was auf die Preise drückt", hieß es in einer Einschätzung der Commerzbank. Am Nachmittag wird die US-Regierung die offiziellen Daten zu den amerikanischen Ölreserven veröffentlichen. Der Markt rechnet mit einem Anstieg der Lagerbestände in der weltgrößten Volkswirtschaft um 2,2 Millionen Barrel in vergangenen Woche. Die Reserven dürften dann mit fast 400 Millionen Barrel den höchsten Stand seit 83 Jahren erreichen. Bereits am Vortag hatte das private American Petroleum Institut einen Anstieg der Ölreserven gemeldet.
Außerdem bleibt die Ukraine-Krise im Fokus der Anleger. Hier zeichnet sich eine vorsichtige Entspannung der Lage ab. Die seit fast einer Woche in der Ostukraine festgehaltenen Militärbeobachter können auf eine baldige Freilassung hoffen. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte nach Angaben der Agentur Interfax, er setze darauf, dass die Militärs die Region ungehindert verlassen könnten
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 104,95 Dollar. Das waren 48 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.