Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar konnte sich im frühen europäischen Handel am Mittwoch vor der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der Fed stabilisieren. Auch das britische Pfund zog leicht an.
Bis 10:05 Uhr MEZ war der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, leicht angestiegen und notierte auf 106,430.
Schwächer als erwartete Inflationsdaten aus den USA in der letzten Woche haben für eine Abschwächung des Dollars gesorgt. Viele Händler hatten daraufhin ihre Wetten auf eine große Zinserhöhung im September zurückgenommen. Aber der Index hat den verlorenen Boden inzwischen weitgehend wieder gut gemacht. Denn eine Reihe von geldpolitischen Entscheidungsträgern der Fed kündigten für dieses Jahr weiter steigende Zinsen an, da die Inflation immer noch in der Nähe der 40-Jahres-Höchststände liegt.
Viele Händler erhoffen sich von den Protokollen auf weitere Signale seitens der Fed für eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte im September.
Darüber hinaus steht heute die Veröffentlichung der US-Einzelhandelsdaten für Juli auf dem Programm, die um 14:30 Uhr MEZ bekanntgegeben werden. Es wird ein monatlicher Zuwachs von nur 0,1 % erwartet. Im Juni stiegen die Einzelhandelsumsätze noch um 1 %. Grund für den Rückgang ist, dass viele Verbraucher ihre diskretionären Ausgaben zurückfahren.
An anderer Stelle verlor der NZD/USD um 0,1 % auf 0,6339, nachdem die Reserve Bank of New Zealand die Zinsen um die erwarteten 50 Basispunkte angehoben hatte.
Der AUD/USD notierte 0,4 % schwächer auf 0,6995, nachdem die Löhne in Australien im letzten Quartal im Jahresvergleich um 2,6 % gestiegen waren. Damit lag der Anstieg deutlich unter der Gesamtinflation von 6,1 %.
In Europa stieg der GBP/USD um 0,1 % auf 1,2104, nachdem die Verbraucherpreise in Großbritannien im Juni um 0,6 % gestiegen waren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegt die Inflation somit um 10,1 % höher. Das ist die höchste Inflation seit Anfang 1982.
Der EUR/USD verlor kurz vor der Veröffentlichung der endgültigen BIP-Schätzung für die Eurozone im 2. Quartal um 0,1 % auf 1,0163. Die vorläufigen Daten hatten ein wesentlich schnelleres Wachstumstempo ergeben. Für das restliche Jahr wird aber eine massive Eintrübung erwartet.
„Die Aussichten für die Wirtschaft der Eurozone haben sich schnell eingetrübt und die Wirtschaft scheint auf eine Rezession zuzusteuern“, schrieben Analysten von Nordea in einer Mitteilung.
Allerdings „muss die EZB trotz der sich abschwächenden Aussichten ihre Glaubwürdigkeit als Inflationsbekämpfer stärken und die Zinsen weiter erhöhen.“