von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar ist am Montag leicht gefallen und hat sich von einem 16-Monatshoch zurückgezogen, da Händler nach neuen Hinweisen suchen, wann die Federal Reserve gedenkt, die Zinsen zu erhöhen.
Um 09:05 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,1% tiefer zu 95,073 gehandelt, nachdem er am Freitag ein 16-Monatshoch von 95,267 erreicht hatte.
Der EUR/USD lag mit 1,1449 unverändert knapp über seinem 16-Monatstief vom Freitag (1,1433), der USD/JPY stieg um 0,1% auf 113,95, während der GBP/USD sich leicht auf 1,3416 erholte und damit sein diesjähriges Tief (1,3354) vom Freitag hinter sich lassen konnte.
Der Dollar kletterte letzte Woche auf den höchsten Stand seit über einem Jahr, als Daten zeigten, dass die US-Verbraucherpreise im letzten Monat den stärksten jährlichen Anstieg seit 1990 verzeichneten, was Zweifel aufkommen ließ, ob die Federal Reserve ihre Linie verteidigen kann, dass der Inflationsanstieg in diesem Jahr nur vorübergehend ist.
„Der steigende Preisdruck erfordert, dass die Federal Reserve flexibler ist, um einer Reihe möglicher Szenarien zu begegnen“, sagte Marc Chandler, Chefmarktstratege bei Bannockburn Global Forex. „Das Tempo der Reduzierung der Anleihekäufe ist die stärkste Straffung der Geldpolitik. In der FOMC-Erklärung legte sich die Fed fest, die Anleihekäufe im November und Dezember um 15 Mrd. USD zu reduzieren. Sie rechnete zwar mit einer Fortsetzung des Tempos, behielt sich jedoch das Recht vor, die Höhe anzupassen. Dies dürfte im Vorfeld der Sitzung Mitte Dezember im Fokus stehen.“
Gespannt blicken die Anleger nun auf die am Dienstag auf der Agenda stehenden Einzelhandelsumsätze, insbesondere nachdem der Konsumklimaindex der Universität Michigan am Freitag gezeigt hatte, dass das Verbrauchervertrauen Anfang November unerwartet auf das tiefste Niveau seit einem Jahrzehnt gesunken ist.
Darüber hinaus werden Händler angesichts der angespannten Beziehungen zwischen den beiden globalen Supermächten vorsichtig auf Kommentare achten, die von einem Videogipfel zwischen Präsident Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping am späteren Montag kommen. XI geht in das Treffen, nachdem er letzte Woche seine Position an der Spitze der Kommunistischen Partei auf einem Treffen gefestigt hatte, sodass er seine Amtszeit verlängern könnte. Der USD/CNY stieg nach besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus China leicht auf 6,3812.
Die Stärke des Yuan gibt Chinas Zentralbank auch mehr Spielraum, ihre Mindestreservepflicht zu senken, ein Schritt, der laut Analysten angesichts der Krise im Immobiliensektor des Landes immer wahrscheinlicher wird.
In Europa wird EZB-Präsidentin Christine Lagarde später am Montag vor dem Europäischen Parlament sprechen. Sie wird dort wahrscheinlich nichts an ihrer taubenhaften geldpolitischen Ausrichtung ändern, angesichts einer sich verlangsamenden Konjunktur und steigender Covid-Fallzahlen.