FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert von den Banken in der Eurozone eine schnelle Reaktion auf die Ergebnisse der laufenden Gesundheitschecks. Die Institute sollen in sechs bis neun Monaten mögliche Kapitallücken füllen, wie die Notenbank am Dienstag mitteilte. Die Ergebnisse der laufenden dreistufigen Überprüfung der 128 größten Institute der Eurozone sollen im Oktober vorliegen.
Institute, die schon bei der Überprüfung der tatsächlichen Bilanz oder im Basisszenario des Stresstests Löcher aufweisen, sollen diese binnen sechs Monaten schließen. Wer beim hypothetischen Krisenszenario im anstehenden Stresstest scheitert, soll neun Monate Zeit bekommen, die Lücken zu füllen.
Beim Schließen der Lücken will die EZB eigenkapitalähnliche Hybridanleihen nur begrenzt anrechnen lassen. Diese Papiere sollen im Krisenfall entweder verfallen oder direkt in Eigenkapital verwandelt werden. Allerdings setzt die EZB für die Definition des Krisenfalls in den Anleihebedingungen harte Kriterien.
Hybridanleihen, die erst unterhalb einer harten Kernkapitalquote von 5,5 Prozent ausfallen oder umgewandelt werden, sollen gar nicht zur Abdeckung von Risikopositionen in der Bilanz herangezogen werden dürfen. Papiere, die zwischen einer Quote von 5,5 und 6,0 Prozent den Ernstfall auslösen, sollen die Risikoanlagen um bis zu 0,25 Prozent absichern. Papiere mit einem sogenannten Trigger von bis zu 7 Prozent decken 0,5 Prozent der risikogewichteten Anlagen ab, bei über 7 Prozent sind es ein Prozent Risikoreduktion.