Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar legte im frühen europäischen Handel am Mittwoch leicht zu. Daten zur Erzeugerpreisinflation sowohl in den USA als auch in China hatten die Risikobereitschaft etwas gedrückt. Gespannt blicken die Anleger nun auf die US-Verbraucherpreisinflation, die wahrscheinlich ebenfalls in der Nähe eines 30-Jahres-Hochs liegen wird.
Bis 8:55 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,2 % höher bei 94,130. Damit lag er immer noch unter seinem Höchststand vom Freitag bei 94,645, einen Wert den die US-Währung seit mehr als einem Jahr nicht mehr erreicht hatte.
Der EUR/USD fiel um 0,2 % auf 1,1568, der USD/JPY stieg um 0,2 % auf 113,09 und war damit unweit von seinem Dienstagstief bei 112,73 entfernt. Der GBP/USD sank auf 1,3553 und das Währungspaar AUD/USD verlor 0,2 % auf 0,7360.
Der Dollar profitierte unterdessen als sicherer Hafen von einer Phase der Risikoaversion, da die Weltbörsen ihre Rekordstände vorerst nicht halten können. Darüber hinaus wächst die Angst vor einer möglichen Ansteckung durch die Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt, nachdem der Entwickler Fantasia Holdings am Mittwoch gewarnt hatte, dass das Unternehmen möglicherweise nicht in der Lage ist, seinen Schuldverpflichtungen nachzukommen.
Der größte Immobilienentwickler des Landes, die China Evergrande (HK:3333) Group, steht am Mittwoch ebenfalls vor ihrer bisher größten Herausforderung, Kuponzahlungen in Höhe von über 148 Mio. USD zurückzuzahlen.
Die größte Aufmerksamkeit ist jedoch auf die Veröffentlichung der US-Daten zum Verbraucherpreisindex für Oktober gerichtet, insbesondere nachdem die US-Erzeugerpreise auf einem erhöhten Niveau lagen. Dadurch wurde der Markt daran erinnert, dass die Inflation nach wie vor ein aktuelles Thema bleibt und die Fed noch entscheiden muss, wann sie mit der Zinserhöhung beginnen wird.
Ökonomen erwarten, dass der VPI-Index für Oktober im Monatsvergleich um 0,4 % zulegen wird. Im Vormonat lag der Anstieg bei 0,2 %.
Die Fed bestand derweil bei ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung darauf, dass es noch zu früh sei, die Zinsen anzuheben. Diese Ansicht hatten die Leiterin der Fed in San Francisco, Mary Daly und der Leiter der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari, diese Woche wiederholt.
Im Gegensatz dazu vertrat der Leiter der Fed in St. Louis, James Bullard, eine restriktivere Sicht und forderte zwei Zinserhöhungen für 2022.
„Wenn die Inflation hartnäckiger ist, als wir jetzt sagen, müssen wir vielleicht etwas früher Maßnahmen ergreifen, um die Inflation unter Kontrolle zu halten“, sagte Bullard am Montag in einem Interview mit Fox Business Network.
Der USD/CNY stieg unterdessen auf 6,3935, nachdem Daten aus China zeigten, dass die Inflation der Hersteller des Landes im Oktober ein 26-Jahres-Hoch erreichte.