FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte nach seiner jüngsten Rally am Dienstag erst einmal auf der Stelle treten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine dreiviertel Stunde vor vor dem Börsenstart ein minimales Plus von 0,05 Prozent. Zum Wochenauftakt war der Dax dank der vorläufigen Einigung im griechischen Schuldenstreit um knapp anderthalb Prozent gestiegen und hatte damit seine Gewinnserie ausgebaut. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deuteten sich am Dienstagmorgen Auftaktgewinne von 0,20 Prozent an.
Bis zu diesem Mittwoch verlangt die Eurogruppe die Zustimmung des griechischen Parlaments zu zentralen Reformen als Voraussetzung, um Verhandlungen über ein neues Hilfspaket aus dem dauerhaften Euro-Rettungsprogramm ESM aufzunehmen. Wann die Sitzung in Athen stattfindet, ist noch nicht bekannt. Am Dienstagnachmittag dürften noch Konjunkturdaten aus den USA bewegen. Veröffentlicht werden etwa Zahlen zum Einzelhandelsumsatz im Juni.
Die Vorgaben der Übersee-Börsen gaben derweil keine klare Richtung vor: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) kam seit dem europäischen Börsenschluss am Montag kaum vom Fleck, und in Asien entwickelten sich die wichtigsten Märkte uneinheitlich.
ÜBERNAHMEFANTASIE IN BRANCHE STÜTZT INFINEON
Unternehmensseitig blieb die Agenda zunächst übersichtlich. Die Aktien von Infineon (XETRA:IFXGn) legten beim Broker Lang & Schwarz vorbörslich um 0,84 Prozent zu. Börsianer begründeten dies mit der Übernahmefantasie in der Branche.
China steht einem Zeitungsbericht zufolge vor dem bisher größten Firmenkauf in den USA. Der staatliche chinesische Konzern Tsinghua Unigroup wolle den US-Chiphersteller Micron Technology (NASDAQ:MU) (XETRA:MTE) für 23 Milliarden Dollar (rund 20,9 Mrd Euro) schlucken, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dies dürfte sich hierzulande positiv auf alle Halbleiterwerte auswirken, meinte ein Händler.
TEILAUSSTIEG VON CVC BELASTET EVONIK
Dagegen drückte der Teilausstieg eines Großaktionärs die Evonik-Titel (XETRA:EVKn) vorbörslich mit 1,21 Prozent ins Minus. Der Finanzinvestor CVC hatte am späten Montagabend den Verkauf von 15 Millionen Anteilsscheinen zum Preis von 34,60 Euro je Stück mitgeteilt. Kreisen zufolge hatte die Preisspanne bei 34,60 bis 35,455 Euro gelegen. Das nun veräußerte Paket entspricht einem Anteil von 3,2 Prozent an Evonik. Angaben des deutschen Konzerns auf dessen Internetseite zufolge lag der Anteil von CVC zuletzt bei etwa 9,4 Prozent.