* Unsicherheit über US-Konjunktur bremst
* Fed-Sitzung im Fokus
* Andauernder Potash-Übernahmepoker treibt K+S
(neu: Index-Auf- und Absteiger)
Frankfurt, 20. Sep (Reuters) - Die Anleger am deutschen
Aktienmarkt sind zuversichtlich in die neue Woche gestartet. Der
Dax<.GDAXI> legte bis zum Montagnachmittag um 0,5 Prozent auf
6246 Zähler zu - am Freitag hatte er zum dreifachen Verfallstag
0,6 Prozent im Minus geschlossen. "Der Erholungskurs wird
allerdings durch die am Dienstag anstehende Sitzung der
US-Notenbank Fed gebremst", sagte ein Händler. "Alle brennen auf
neue Einschätzungen zur Entwicklung der US-Konjunktur." Eine
Zinserhöhung wird nach einhelliger Expertenmeinung nicht
erwartet. Auch glaubt kaum ein Analyst, dass die Fed der lahmen
US-Konjunktur mit neuen Geldspritzen unter die Arme greift.
"Dennoch wird es spannend sein, zu sehen, ob sich die Wortwahl
von Fed-Chef Ben Bernanke zur Beurteilung der Wirtschaftslage
geändert hat", sagte ein Börsianer.
Daneben sorgte der Übernahmepoker um den weltweit größten
Düngemittelhersteller Potash für Gesprächsstoff in den
Handelsräumen. Der deutsche Konkurrent K+S setzte sich
mit einem Plus von 3,5 Prozent an die Dax-Spitze, nachdem der
chinesische Chemie-Konzern Sinochem Medienberichten zufolge die
Regierung nun um Hilfe für eine Übernahme von Potash gebeten
hat. Bislang bietet der britisch-australische Bergbaukonzern BHP
Billiton 39 Milliarden Dollar für Potash, stößt damit aber auf
erbitterten Widerstand. Anleger setzten nun auf ein höheres
Angebot für Potash. Im Schlepptau steige auch die K+S-Aktie,
sagte ein Händler. Die in London gelisteten Papiere von
BHP lagen 1,2 Prozent höher, in Sydney hatten die
Anteilscheine leicht im Minus geschlossen.
Getrennt haben sich Anleger im Dax von den Aktien der
Deutschen Bank. Die bevorstehende Kapitalerhöhung sei
ein heftiger Brocken, den die Anleger eben nicht so schnell
verdauen würden, sagte ein Händler. "Außerdem ist weiter recht
unsicher, wie sie mit der Übernahme der Postbank
klarkommen werden", fügte ein anderer Börsianer hinzu. Die
Aktien des größten deutschen Geldinstituts gaben gegen den
Markttrend 0,6 Prozent nach. Seit Bekanntwerden der Pläne für
die fast zehn Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung vor
anderthalb Wochen haben die Aktien rund acht Prozent an Wert
eingebüßt.
SÜDZUCKER NACH GUTEN ZAHLEN AN MDAX-SPITZE
Im MDax<.MDAXI> konnten dagegen Südzucker nach
guten Geschäftszahlen Boden gutmachen: Die Aktien notierten 3,4
Prozent höher und waren damit Favorit im MDax. Nach Angaben des
Konzerns trugen vor allem die Segmente Zucker und CropEnergies
zu dem Ergebnisanstieg im ersten Halbjahr bei. Die Aktien der
Konzertochter CropEnergies schossen nach einer am
Montag vorgelegten höheren Umsatz- und Gewinnprognose sogar um
bis zu 13,9 Prozent auf rund 3,49 Euro in die Höhe.
Größter Verlierer im MDax waren dagegen Heidelberger
Druck. Investoren fokussierten sich darauf, dass der
Konzern im laufenden Jahr abermals einen Nettoverlust einfahren
und keine Dividende zahlen werde, hieß es von Händlern. Mit
entsprechenden Aussagen hatte die "Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung" Konzernchef Bernhard Schreier zitiert. Der
weltgrößte Druckmaschinenbauer will mit einer Kapitalerhöhung
seine Schulden abbauen. Die Titel notierten 7,2 Prozent im
Minus.
SPRINGER-DEBÜT IM MDAX GEGLÜCKT - STRÖER MIT SDAX-FEHLSTART
Am Montag traten zudem eine Reihe von Index-Umstellungen in
Kraft. BMW-Papiere legten nach ihrer Aufnahme in den
Euro-Stoxx50<.STOXX50E> der 50 größten börsennotierten
Unternehmen der Euro-Zone um 2,3 Prozent zu und waren damit
stärkster Gewinner in dem Index. Die Aktien von Axel
Springer legten ein erfolgreiches Debüt im
MDax<.MDAXI> hin und gewannen 1,8 Prozent. Dagegen verloren die
Titel des Außenwerbers Ströer an ihrem ersten
Handelstag im SDax<.SDAXI> zwei Prozent.
(Reporter: Tom Körkemeier und Daniela Pegna; redigiert von
Anika Ross)