Investing.com - Nach den Notenbank-Entscheidungen der vergangenen Woche legte der Dollar zu Beginn der neuen Woche leicht zu und notierte knapp unter seinem jüngsten Sechsmonatshoch.
Bis 9.20 Uhr MESZ notierte der Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, weitgehend unverändert bei 105,262, nachdem er am Freitag auf den höchsten Stand seit sechs Monaten geklettert war.
Dollar behauptet sich nach "hawkish" Fed-Sitzung
Der Dollar erhielt in der vergangenen Woche Auftrieb, nachdem die US-Notenbank angedeutet hatte, dass die Zinsen auf längere Sicht hoch bleiben würden, und den Markt mit ihrem hawkishen Dot Plot überraschte.
Dies stand in deutlichem Gegensatz zu ihren Pendants in Großbritannien und Schweiz, die beide ihren Zinserhöhungszyklus stoppten, während die Bank of Japan an ihrer extrem expansiven Geldpolitik festhielt.
In der Vorwoche hatte sich die Europäische Zentralbank noch relativ zurückhaltend geäußert.
Der EUR/USD fiel auf 1,0650 und lag damit nur knapp über dem am Freitag erreichten Sechsmonatstief von 1,0615. Für den Monat zeichnet sich ein Verlust von rund 1,8 % ab, der stärkste monatliche Rückgang seit Mai.
Der GBP/USD legte um 0,1 % auf 1,2244 zu und erholte sich damit etwas, nachdem er in der vergangenen Woche um mehr als 1 % gefallen war. Das Pfund steuert im September auf einen Verlust von mehr als 3 % zu, das schlechteste Monatsergebnis seit einem Jahr.
Der USD/JPY handelte weitgehend unverändert bei 148,38, unweit des 10-Monats-Hochs, das das Währungspaar letzte Woche nach der dovishen Sitzung der Bank of Japan erreicht hatte.
"Das Ergebnis war etwas enttäuschend. Weder in der Erklärung noch in den Kommentaren von Gouverneur Ueda gab es klare Anzeichen für eine Änderung des geldpolitischen Kurses", so die Analysten der ING (AS:INGA) Bank in einem Kommentar.
Das Währungspaar befindet sich in Schlagdistanz zur 150er Marke, die von vielen Marktteilnehmern als Auslöser für Devisenmarktinterventionen der japanischen Behörden angesehen wird.
Notenbankreden, Inflationsdaten stehen an
In dieser Woche stehen eine Reihe von Reden von Notenbankvertretern auf dem Programm. Den Anfang macht EZB-Präsidentin Christine Lagarde, gefolgt vom Leiter der Fed von Minneapolis Neel Kashkari.
Am Ende der Woche stehen die vorläufigen September-Verbraucherpreise für die Eurozone an, während am Freitag wichtige US-Inflationsdaten erwartet werden.
Zuvor wird am Montag der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht, der einen Hinweis auf die Verfassung der wichtigsten Volkswirtschaft der Eurozone geben wird.
Chinesischer Yuan fällt - Sorgen um Immobilienmarkt
Der USD/CNY stieg um 0,2 % auf 7,3092. Der chinesische Yuan kämpfte mit erneuten Sorgen um Chinas schuldengeplagten Immobilienmarkt.
Der Immobilienriese China Evergrande (HK:3333) warnte, dass er wegen einer staatlichen Untersuchung seiner Tochtergesellschaft Hengda Real Estate Group keine neuen Schuldtitel ausgeben könne.
Dies schürte Befürchtungen, dass der Markt für Schuldtitel, der bereits in den letzten drei Jahren unter einer schweren Liquiditätskrise gelitten hat, vollständig zum Erliegen kommen könnte.