Frankfurt, 16. Jan (Reuters) - Nach den Verlusten vom Vortag
hat der Euro
WestLB-Volkswirt Torge Middendorf zufolge sind einige Investoren erleichtert, dass die EZB offenbar doch nicht so stark an der Zinsschraube dreht wie manch ein Marktteilnehmer befürchtet hatte. "Nach den Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass die EZB doch nicht bis auf null Prozent gehen wird", sagte der Volkswirt. Damit dürften Investitionen in der Euro-Zone weiter eine höhere Rendite abwerfen als US-Anlagen.
Händler verwiesen zur Erklärung der Dollar-Schwäche auch auf die etwas zuversichtlichere Stimmung vieler Investoren. Obwohl US-Banken Milliardenverluste für das vergangene Quartal auswiesen, stiegen die Aktienkurse in Tokio, Frankfurt und New York. Vor allem die Nachricht, dass die Bank of America Hilfe vom Staat bekommt, hellte die Stimmung auf. Die Tatsache, dass die US-Regierung die Finanzbranche weiter unterstützt, "hat für Erleichterung gesorgt", sagte Währungsstratege Ian Stannard von BNP Paribas. Das wiederum drückte auf den Dollar, der zuletzt oft als "Krisenwährung" von der Verunsicherung der Investoren profitiert hatte.
Den Referenzwert des Euro legte die EZB bei 1,3270
(Donnerstag: 1,3085) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der
Banken (EuroFX)
ANLEGER WIEDER MUTIGER - RENTEN UNTER DRUCK
Die steigende Risikofreude der Investoren machte sich auch
am Anleihemarkt bemerkbar: Die Anleger schichteten in Aktien um
und drückten die Kurse der deutschen Staatsanleihen ins Minus.
Der Bund-Future
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Alexander Hübner)